Braunschweig. Auf Initiative des Landtagsabgeordneten Christoph Bratmann besuchte dieser mit seinen Landtagskollegen Uwe Santjer (Cuxhaven) Michael Höntsch (Hannover) sowie Uwe Strümpel (Helmstedt), allesamt Mitglieder im Kultusauschuss, zwei Schulen in Braunschweig.
Es handelte sich um die BBS Johannes Selenka Schule sowie das Gymnasium Raabeschule im Heidberg. Im Vordergrund des Besuchs standen die Themen Sprachlernunterricht für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund sowie die Arbeitsmarktintegration von jungen Flüchtlingen.
In Folge der starken Flüchtlingsbewegungen des letzten Jahres wurden in Niedersachsen die sogenannten SPRINT-Klassen eingeführt (SPRINT = Sprach und Integrationsprojekt). Seit Februar 2016 wird im Rahmen des SPRINT-Modellprojektes neben anderen Berufsbildenden Schulen auch in der Johannes Selenka Schule eine Klasse unterrichtet. Im Rahmen dieses Projekts werden mit dem Spracherwerb, der Einführung in die regionale Kultur- und Lebenswelt sowie die Vorbereitung auf das Berufs- und Arbeitsleben drei Schwerpunkte verfolgt.
Vor Ort konnten sich die Abgeordneten ein Bild dieses insgesamt noch neuen Projektes in der Praxis machen. In der Klasse zeigte sich, dass Sprachtheorie und angewandte Praxis sich nicht ausschließen müssen. Unter Anleitung der Lehrkräfte besprachen die Schüler einen Plan zur Renovierung ihres Klassenraums.
Obwohl der kurze Unterrichtsbesuch einen durchaus guten Eindruck hinterließ, wurde beim anschließenden Gespräch mit den Lehrkräften sowie Schulleiterin Petra Gellermann deutlich, wo die Herausforderungen in der Praxis liegen: Vor allem kulturelle Unterschiede, wie z.B. die Sichtweise der Stellung der Frau in der Gesellschaft oder auch die große Heterogenität hinsichtlich der schulischen Vorbildung, bereiten im Unterrichtsalltag immer wieder Probleme. Klar wurde, dass Integration nicht allein über den Spracherwerb geschehen kann, sondern vor allem auch über einen interkulturellen Austausch und eine andauernde Wertevermittlung. Dabei kann der Übergang in die berufliche Praxis nicht bei allen im geplanten Zeitraum erreicht werden.
Besuch am Gymnasium Raabeschule
Der zweite Termin für die Parlamentarier an diesem Tag, fand am Gymnasium Raabeschule statt. Hier hospitierten Bratmann und seine Kollegen in einer von insgesamt über 600 Sprachlernklassen in Niedersachsen. Dabei geht es vor allem darum Schülerinnen und Schülern ohne Deutschkenntnisse den Übergang in die Regelklassen durch schnellen Spracherwerb zu ermöglichen. Durch den Einsatz diversen technischen Equipments, aber auch klassischen Plakatpräsentationen beeindruckten die Schüler aus verschiedenen Ländern mit ihren bereits fortgeschrittenen Deutschkenntnissen. Abschließend konnten die Abgeordneten, dann noch im Mathematikunterricht hospitieren. Dabei überzeugten sie sich im direkten Gespräch mit den Schülern hautnah von den Lernmöglichkeiten mit Tablets und Laptops.
„Wir brauchen diese Praxiseindrücke und das Gespräch vor Ort, um bildungspolitisch die richtigen Entscheidungen zu treffen.“ Erklärte Christoph Bratmann im Anschluss an die Besuchstermine und ergänzt: „Ich bin dankbar, dass uns das heute in so umfangreicher Weise ermöglicht wurde.
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