Braunschweig. Einen Wechsel an ihrer Spitze meldet die Braunschweiger WelfenAkademie: Zum 1. März übernimmt Björn Försterling die Geschäftsführung der Bildungseinrichtung an der Salzdahlumer Straße 160. Die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Leiter, Dr. Jens Bölscher, endete am 31. Januar. Darüber informierte die WelfenAkademie am heutigen Donnerstag.
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„Die Entscheidung im Vorstand für Herrn Försterling fiel einstimmig“, unterstrich Joachim Roth, der Vorsitzende des Akademievorstandes. Man sei beeindruckt von seiner Expertise und seinem stabilen Netzwerk in der Region. „Außerdem bin ich sehr froh, dass wir eine längere Vakanz vermeiden konnten.“
Aus dem Landtag in die WelfenAkademie
Björn Försterling stammt aus Wolfenbüttel, wo er zunächst eine Ausbildung im Steuer- Verwaltungsdienst absolvierte. Später zog er für die FDP in den Landtag ein, wo er fast 15 Jahre mit dem Schwerpunkt Wissenschaft und Bildung arbeitete und es bis zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden brachte. Doch bei der Wahl im Herbst verpasste die FDP den Einzug in den Landtag knapp. „Dieses Pech für ihn ist jetzt ein großes Glück für uns“, sagte Roth. „Gerade seine Aktivitäten im Bildungsbereich kommen ihm und uns nun zugute.“
Auch der künftige Geschäftsführer selbst erinnert sich an viele gute und intensive Kontakte mit der WelfenAkademie, die er bei jeder seiner Rundreisen in der Sommerpause des Landtags besuchte. „Darum habe ich mich auch sehr über das Angebot gefreut, hier mitzuarbeiten.“
Björn Försterling ist klar, dass er das Rad in der traditionsreichen Akademie nicht neu erfinden muss. „Aber ich will dem Rad neuen Schwung verleihen.“ Das Duale Studium an der Salzdahlumer Straße sei ein wichtiger Baustein, um den Fachkräftemangel in der Region zu bekämpfen. „Es gibt kaum einen besseren Weg, als den Nachwuchs gemeinsam mit den Unternehmen zielgerichtet auszubilden.“ Allerdings müsse die Akademie wieder sichtbarer werden.
Matching zwischen Unternehmen und jungen Menschen verbessern
Und er hat auch schon erste Ideen, wie das „Matching zwischen Unternehmen und jungen Menschen“ künftig noch besser gelingen kann – Rückenwind kommt dabei von Joachim Roth: „Wir wollen die Akademie in Zukunft noch mehr als Plattform begreifen.“ Dieser Gedanke beinhalte auch eine zusätzliche Dienstleistung: „Die Akademie will zukünftig die Kooperationsunternehmen bei der Bewerbersuche unterstützen.“
Außerdem soll neben dem Dualen Studium (bislang Betriebswirtschaft, Wirtschaftsinformatik) bald die Fortbildung einen breiteren Raum einnehmen. „Wir haben schließlich große BWL- Expertise im Haus. Es wäre sträflich, die nicht breiter zu nutzen, zumal die Ansprüche zum Beispiel an die Nachhaltigkeit in Unternehmen immer umfangreicher werden.“
Joachim Roth betonte noch einmal, dass sich die WelfenAkademie und Dr. Jens Bölscher im Einvernehmen getrennt haben. „Er hat die Geschicke mehr als 13 Jahre lang geleitet und wir sind ihm zu Dank verpflichtet.“ Die Zusammenarbeit sei stets von Kollegialität und Erfolg geprägt gewesen. „Respekt und Anerkennung dafür sind auf unserer Seite ausgesprochen groß.“
Der Vorstandsvorsitzende erläuterte die Kriterien, nach denen die Wahl schließlich auf Björn Försterling fiel: „Der Nachfolger sollte aus der Region kommen, Erfahrungen im Bildungssektor haben, in der Gesellschaft bekannt und vernetzt sein – und schnell verfügbar. Die Chemie zwischen uns passt sowieso.“ Über seine neue Tätigkeit hinaus wird der neue Geschäftsführer an seinen ehrenamtlichen Funktionen festhalten. Der 40-Jährige ist seit langem Präsidiumsmitglied im DRK- Kreisverband Wolfenbüttel – vor einem halben Jahr hat er zudem den Vorsitz dort übernommen. Außerdem übt er seit Jahren den ehrenamtlichen Vorsitz der politischen Bildungsstätte in Helmstedt aus.
In den Augen von Joachim Roth sind diese Verpflichtungen seiner neuen Führungskraft kein Handicap: „Ich halte solches Engagement nicht für einen Nach-, sondern für einen Vorteil.“ Roth ist ehemaliger Wirtschaftsdezernent der Stadt Braunschweig und hatte vor zwei Jahren die Bürgermedaille der Stadt Braunschweig für seinen ehrenamtlichen Einsatz verliehen bekommen. „Ehrenamtstätigkeiten fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl und stärken den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft.“
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