Braunschweig. Der Tatort am Sonntagabend ist eine feste Institution für viele Krimifans. Seit 1970 lösen Kommissare in ganz Deutschland ihre Fälle zur besten Sendezeit in der ARD und teilweise mit Rekordeinschaltquoten. Braunschweig war nur in wenigen Fällen Schauplatz der Handlung. Das soll sich bald ändern, wenn es nach einem Antrag der CDU-Ratsfraktion geht.
"Der Oberbürgermeister wird gebeten, sich beim Intendanten des Norddeutschen Rundfunks Joachim Knuth dafür einzusetzen, dass Braunschweig neuer Tatort-Standort wird", lautet eben jener Antrag, der vergangene Woche im Wirtschaftsausschuss eine einstimmige Beschlussempfehlung erhalten hat. Der Rat der Stadt beschäftigt sich damit am kommenden Dienstag.
"Sehr stiefmütterlich behandelt"
Inzwischen würden abwechselnd 21 Teams im Tatort ermitteln, Niedersachsen im Allgemeinen und Braunschweig im Speziellen würden jedoch bisher nur sehr stiefmütterlich behandelt, heißt es in der Antragsbegründung. Die International Police Association (IPA), Verbindungsstelle Braunschweig e. V., habe deshalb die Initiative „Braunschweig soll Tatort-Stadt werden" ins Leben gerufen und sei damit auf viel positive Resonanz gestoßen. In einer ersten Auftaktveranstaltung habe der anwesende Vertreter der „realen“ Polizei seine Unterstützung signalisiert.
Braunschweig als zweitgrößte Stadt Niedersachsens besitze viel interessantes Potenzial für spannende Drehorte: Zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie Burglöwe, Burg Dankwarderode, Magniviertel, Happy-Rizzi-Haus, Schloss Richmond – um nur einige wenige zu nennen – wären attraktive Drehorte für den Tatort, findet die CDU.
Aufschwung für Tourismus
Für Braunschweig wäre eine Bewerbung als Tatort-Stadt Herausforderung und Chance zugleich. Denn die jeweiligen regionalen Besonderheiten der Stadt und der Region, in der ermittelt wird, seien meist mit der Handlung verbunden. Dem Braunschweig-Tatort gäbe dies durch die Symbiose von Stadt und der Region Braunschweiger Land ein unverwechselbares Profil. Außerdem bedeute das Erscheinen als Filmkulisse stets ein positives Stadtmarketing im besten Sinne, ist sich die CDU sicher. So würde etwa das beliebte Ermittler-Duo Thiel und Börne dem Drehort Münster unzählige Touristen verschaffen.
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