Braunschweig. Sein Zelt nach einer Wanderung oder einer Radtour einfach in der Natur aufzuschlagen, sogenanntes Wildcampen, ist in Deutschland verboten. Einen Vorschlag, wie man das Zelten in freier Natur doch gestatten könnte, ohne einen richtigen Campingplatz auszuweisen, brachte nun die Rats-CDU ein. Sie wollen einen "Trekkingplatz" für Braunschweig. Der Rat stimmte dem Vorschlag in seiner gestrigen Sitzung zu.
Die Idee hinter dem Trekkingplatz ist folgende: Auf kleinen, von der Kommune ausgewiesenen Flächen, wird einer kleinen Anzahl an Campern gestattet, für ein bis zwei Nächte ihre Zelte aufzuschlagen. Dabei werden die Plätze nur mit dem Allernötigsten wie Podest, Tisch und Bank, einer Feuerstelle und einer Kompost-Toilette ausgestattet. Sö könnte es Wanderern oder Radfahrern ermöglicht werden, einen kurzen Zwischenstopp einzulegen. Trekkingplätze würden so die Lücke zwischen dem Wunsch des naturnahen Campings und der Notwendigkeit, Campingplätze benutzen zu müssen, schließen, meint der CDU-Ratsherr Oliver Schatta, dessen Sohn den Anstoß zu dieser Idee gegeben hatte.
Aushängeschild für die Stadt
Schatta erklärte in der gestrigen Ratssitzung, dass bereits einige Kommunen in Deutschland Trekkingplätze anbieten. Allein im benachbarten Schleswig-Holstein würde es derzeit schon über 20 Trekkingplätze geben. Für Braunschweig sei ein solcher Platz ein gutes Aushängeschild. Auch der Radtourismus würde davon profitieren und Braunschweig als Stadt attraktiver machen. Gerade nach der Corona-Pandemie sei es wichtig, neue Akzente für den Tourismus zu setzen. Zudem wäre Braunschweig die erste Stadt, die einen Trekkingplatz habe, so Schatta. Über entsprechende Angebote könne dann im Internet informiert werden. Wer den Trekkingplatz nutzen möchte, könnte dies dann nach einer Reservierung für eine Anmeldegebühr tun.
Verwaltung prüft Möglichkeiten
Vorgeschlagen wurde daher von der CDU zunächst, dass die Verwaltung prüfen soll, wo in Braunschweig geeignete Stellen zur Errichtung von Treckingplätzen bestehen, beziehungsweise wo solche Stellen hergerichtet werden können. Die Ergebnisse sollen dann inklusive eines Umsetzungsvorschlages zur Einrichtung eines oder mehrerer Trekkingplätze dem Wirtschaftsausschuss bis zum 4. Quartal 2022 vorgestellt werden. In einem gemeinsamen Antrag schlugen SPD, CDU und Grüne ergänzend vor, dass im Rahmen der Ausarbeitung der Strategie für den Braunschweiger Tourismus geprüft werden soll, ob und in welcher Form die Errichtung von naturnahen Trekkingplätzen für Rad- und Wandertouristen nach einem Konzept ähnlich wie in Nordrhein-Westfalenoder Schleswig-Holstein in Braunschweig erfolgsversprechend ist.
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