Braunschweig testet autonomes Shuttle: Erster fahrerloser Bus fährt bald ab

Der Bund fördert das autonome Shuttle-Projekt in Braunschweig mit 35 Millionen Euro.

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Fahrerloses Shuttle - ist das die Zukunft des Verkehrs?
Fahrerloses Shuttle - ist das die Zukunft des Verkehrs? | Foto: BMDV

Braunschweig. Die Stadt Braunschweig setzt ein starkes Zeichen für die Mobilität der Zukunft: Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat in der Stadt einen Förderbescheid in Höhe von 35 Millionen Euro für das Projekt "Innovative modulare Mobilität Made in Germany" (IMoGer) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) übergeben. Ziel ist es, autonome Fahrzeuge für den Personen- und Warentransport zu erproben. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) hervor.



IMoGer soll eine Testflotte modularer Elektrofahrzeuge auf Braunschweigs Straßen bringen, um den öffentlichen Nahverkehr und Pakettransporte effizient miteinander zu verbinden. Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist das U-Shift, ein vom DLR entwickeltes automatisiertes Fahrzeug mit auswechselbaren Kapseln für Personen- und Warentransport. Das Fahrzeug kombiniert eine U-förmige Antriebseinheit mit variablen Aufbauten, die einen flexiblen Einsatz ermöglichen.

Der Testbetrieb ist im Braunschweiger Stadtteil Schwarzer Berg geplant. Dort sollen fahrerlose, barrierefreie Shuttles erprobt werden, deren Sicherheit durch eine technische Aufsicht und intelligente Verkehrsinfrastruktur gewährleistet wird. Bürgerinnen und Bürger werden von Beginn an in das Projekt eingebunden, um eine praxisnahe Entwicklung zu gewährleisten.

So sieht das autonome Shuttle von innen aus.
So sieht das autonome Shuttle von innen aus. Foto: BMDV


Stimmen aus Politik und Forschung


Braunschweigs Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum sieht in dem Projekt einen bedeutenden Fortschritt für den Standort: "Das ist ein toller Erfolg für den Forschungsstandort Braunschweig. Innovative Lösungen für autonomes Fahren entstehen hier in der Region, und dieses Projekt bringt uns dem Ziel eines funktionierenden Testfelds einen großen Schritt näher."

Bundesverkehrsminister Wissing betont die Tragweite des Vorhabens: "Wir fördern hier ein Leuchtturmprojekt, das die Zukunft der Mobilität in Deutschland prägen wird. Autonomes Fahren bietet enorme Chancen für mehr Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit im Verkehr. Besonders im ÖPNV und in der Logistik sind innovative Lösungen angesichts des Fachkräftemangels dringend notwendig."

Auch aus der Wissenschaft gibt es positive Stimmen. Prof. Meike Jipp, Bereichsvorständin für Energie und Verkehr am DLR, hebt hervor: "Mit dem U-Shift haben wir eine automatisierte Plattform entwickelt, die flexibel für unterschiedliche Einsatzzwecke genutzt werden kann. Das Projekt IMoGer geht nun den nächsten Innovationsschritt und erprobt den Betrieb in einem realen urbanen Umfeld."

Bundesminister Wissing übergibt den Förderbescheid für das Projekt.
Bundesminister Wissing übergibt den Förderbescheid für das Projekt. Foto: BMDV


Ein Schritt in Richtung Regelbetrieb


Das Projekt verfolgt das langfristige Ziel, automatisierte Mobilitätsangebote in den Regelbetrieb zu überführen. Neben der Stadt Braunschweig sind unter anderem die Braunschweiger Verkehrs-GmbH, UPS Deutschland, DiMOS Operations GmbH, Motor Ai GmbH und VITRONIC Machine Vision GmbH beteiligt. Das Testfeld Niedersachsen ermöglicht eine schnelle Integration in den realen Verkehr und könnte als Vorbild für andere Regionen dienen.

Mit der Förderung des Bundes soll der Innovationsstandort Deutschland gestärkt und ein entscheidender Beitrag zur Mobilität der Zukunft geleistet werden. Die Testphase in Braunschweig könnte zeigen, wie autonome Fahrzeuge künftig den Verkehr in Städten und auf dem Land nachhaltig verändern können.