Braunschweigs Einwohnerzahl ist gestiegen

Getragen werde diese Entwicklung von überregionalen Zuwanderungen.

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Symbolfoto | Foto: Sina Rühland

Braunschweig. Die Einwohnerzahl Braunschweigs ist im Jahr 2022 um 2.278 auf 253.167 Personen gewachsen. Das geht aus der Auswertung des städtischen Melderegisters hervor.



Getragen werde diese Entwicklung von überregionalen Zuwanderungen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt am heutigen Montag. Diese weisen für 2022 einen positiven Saldo von 3.528 Personen aus. Das sei der höchste Wert seit der deutschen Wiedervereinigung. Er sei in erster Linie bedingt durch die Zuwanderung von Menschen aus der Ukraine, die aufgrund des russischen Angriffskriegs aus ihrer Heimat geflohen sind. Zum Vergleich: 2015, als der Flüchtlingszustrom aus dem Nahen Osten seinen Höhepunkt erreichte, betrug der überregionale Wanderungssaldo plus 2.013 Personen.

Bevölkerungszahl stabil


Der Wanderungssaldo mit dem Braunschweiger Umland im Gebiet des Regionalverbands Großraum Braunschweig (RGB) ist mit minus 337 Personen zwar im zehnten Jahr in Folge negativ, fällt allerdings geringer aus als noch in den beiden Jahren zuvor (minus 426 bzw. minus 407 Personen). Stadtteile mit stärkeren Einwohnergewinnen sind: Stöckheim (plus 198, insbesondere Neubaugebiet Stöckheim Süd); Gliesmarode (plus 440, hier spiegeln sich Neubaugebiete und/oder Baulückenschließungen bzw. kleinere Arrondierungen wider) sowie der Heidberg (plus 189). Der Anstieg der Einwohnerzahl im Heidberg um 189 beruht wesentlich auf einer angemieteten Immobilie für die Unterbringung von Flüchtlingen.

"Die Bevölkerungszahl unserer Stadt liegt stabil auf dem Niveau von rund einer Viertelmillion", sagt Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum. "Braunschweig ist ein sicherer Hafen für Menschen, die Schutz vor Krieg und Verfolgung suchen. Zugleich wählen viele Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen nach Braunschweig kommen, unsere Stadt als dauerhaften Lebensmittelpunkt, an dem sie leben und arbeiten. Weniger Menschen als früher ziehen aus der Stadt ins Umland. Die Gründe sind vielfältig. Steigende Mobilitätskosten spielen eine Rolle, aber auch unsere Wohnbauoffensive trägt Früchte. Mit unseren Anstrengungen, gute und zugleich bezahlbare Wohnungen und Baugrundstücke bereitzustellen und einen kostengünstigen Wohnungsbestand zu sichern, sind wir auf dem richtigen Weg. Braunschweigs Attraktivität zum Leben und Arbeiten weiter zu steigern, ist zentraler Bestandteil der Stadtpolitik."

Zahl der Ausländerinnen und Ausländer angestiegen


Menschen, die aus Krisengebieten nach Braunschweig geflohen sind, werden - wie auch Asylsuchende - nach dem Meldegesetz mit ihrem Hauptwohnsitz in Braunschweig registriert. So ist die Zahl der Ausländerinnen und Ausländer um 3.951 Personen auf 34.049 Personen angestiegen. Die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner mit deutscher Staatsangehörigkeit ist hingegen um 1.673 Personen auf 219.118 Personen gesunken. Damit beträgt der Anteil ausländischer Staatsangehöriger gegenwärtig 13,4 Prozent

Mehr Sterbefälle als Geburten


Nicht überraschend sei der weiterhin bestehende negative natürliche Saldo, also die Bilanz aus Geburten und Sterbefällen, der im vergangenen Jahr minus 957 Personen betrug. Unerwartet ist hingegen seine Größenordnung – der höchste Wert seit 1990. Daran dürfte auch die Corona-Pandemie ihren Anteil haben. Im Jahr 2022 wurden in Braunschweig 205 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus registriert.
Das Durchschnittsalter der Braunschweiger Bevölkerung lag Ende 2022 bei 43,36 Jahren und damit leicht unter dem des Vorjahres 2021 mit 43,46 Jahren. Auch für diese leichte Verjüngung dürfte die Zuwanderung einer größeren Zahl von Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine eine ausschlaggebende Rolle spielen.

Alle Details in der neuen Ausgabe von "Stadtforschung aktuell" unter www.braunschweig.de/stadtforschung.


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