Braunschweig. Die Durchfahrt unter der Eisenbahnbrücke über den Brodweg wird am Freitag, 26. Mai wieder für den Verkehr geöffnet. Die Deutsche Bahn AG hat den Neubau der Brücke fertiggestellt. Zu erledigen sind noch einige Restarbeiten an den Fußwegen, in den Randbereichen sowie an der Böschung des Bahndamms. Die Stadtverwaltung hat daher entschieden, die Sperrung um zwei Wochen zu verlängern, damit die Arbeiten zügig abgeschlossen werden können. Die Eisenbahnunterführung war seit Jahresbeginn 2022 voll gesperrt. Dies teilte die Stadt mit.
Im Rahmen der Diskussion um den Mobilitätsentwicklungsplan (MEP) für Braunschweig war vorgeschlagen worden, die Durchfahrt durch den Brodweg generell für Kraftfahrzeuge zu sperren und, von Anliegerverkehr zu beiden Seiten der Brücke ausgenommen, die Straße Radfahrern und Fußgängern vorzubehalten. Der Brodweg ist eine für Radfahrende interessante und gern genutzte Route.
Es beschwerten sich in der Vergangenheit Radfahrer, Anlieger sowie Vertreter der Politik über die starke Verkehrsbelastung durch Kraftfahrzeuge, die zudem häufig mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs seien. Insbesondere wurde von Gefährdungen für den Radverkehr berichtet, der auf der Fahrbahn geführt wird. Die Gefährdungen resultierten daraus, dass Radfahrende im Bereich der parkenden Fahrzeuge in beiden Richtungen auf die Gegenfahrspur ausweichen müssen. Weichen sie auf den schmalen Fußweg aus, führt dies zu Konflikten mit Fußgängern, erklärt die Stadt.
Unfallschwerpunkt
Der Einmündungsbereich des Brodwegs in die Helmstedter Straße war von 2019 bis 2021 eine Unfallhäufungsstelle. Hier kam es insbesondere zwischen abbiegenden Autos und Radfahrenden zu Unfällen. Die Einmündungssituation wurde entschärft. Darüber hinaus ereigneten streckenbezogen sich auf dem gesamten Brodweg in jenem Zeitraum 18 Unfälle, einer mit Radfahrerbeteiligung
Während der durch die Bauarbeiten bedingten Sperrung hat die Verwaltung die Verkehrssituation auf den Ausweichrouten beobachtet. Seit der Vollsperrung gab es bezüglich der Umleitungsstrecken Beschwerden nicht über das in solchen Fällen übliche Maß hinaus.
Allerdings zeigten sich Probleme bei der Stadtbahnlinie 4 in Höhe Marienstift. Hier kam es insbesondere stadteinwärts und zu den Hauptverkehrszeiten zu Rückstaus auf den Gleisen, die zu Verspätungen bei der Stadtbahn führten, so die Stadt.
Öffnung trotz Kritik
Im Hinblick auf die Untersuchungen im Rahmen des Mobilitätsentwicklungsplanes zur zukünftigen Verkehrsbedeutung des Brodwegs (gegebenenfalls Sperrung) gab es Anregungen, den Brodweg nach Beendigung der Baumaßnahme für Kfz-Verkehr geschlossen zu halten. Mit diesem Vorschlag böte sich die Chance, die Wirkung eines nur für Radfahrende und Fußgehende durchgängigen Brodwegs als Modellversuch auszuprobieren.
Hierzu haben sich die Feuerwehr und die Polizei aufgrund der rettungsdienstlichen Relevanz sehr kritisch geäußert. Der Brodweg ist für die Feuerwehr eine schutzzielrelevante Hauptanfahrt für einige Wohnhäuser, Kleingartenanlagen und dem Objekt RailAdventure, die eine ungehinderte, gegebenenfalls technisch unterstützte Durchfahrtmöglichkeit für Feuerwehrfahrzeuge erfordert. Eine gleichgelagerte Notwendigkeit besteht ebenfalls für die Polizei. Vor diesem Hintergrund wird die Verwaltung den Brodweg am 26. Mai nach Abschluss der Bauarbeiten wieder öffnen. Eine endgültige Entscheidung zum Umgang mit dem Brodweg wird im Rahmen der Gremienbeteiligung zum MEP getroffen.
Hintergrund: Kfz-Verkehr auf dem Brodweg
Laut Verkehrsmengenkarte der Stadt Braunschweig (Analysefall 2016) befahren durchschnittlich circa 8.500 Kraftfahrzeuge am Tag den Brodweg. Es ist zu vermuten, dass die Straße insbesondere zur Fahrt aus dem östlichen Ringgebiet von und zur A 39 in Fahrtrichtung Wolfsburg sowie weiträumiger aus den Landkreisen Wolfenbüttel und Helmstedt, aber auch aus den südöstlichen Stadtteilen Rautheim, Südstadt, Mascherode für den Weg in die nördlichen Stadtteile genutzt wird.
Nicht alle finden den Plan der Verwaltung gut:
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