Bündnis gegen Rechts will Nazi-Versammlung vor Synagoge verhindern

Das Bündnis gegen Rechts spricht von einem regelrechten "Überbietungswettbewerb" in der rechten Szene.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Anke Donner

Braunschweig. Die Partei "Die Rechte" plant am 24. November in Braunschweig vor dem Jugendamt direkt gegenüber der Braunschweiger Synagoge und der Jüdischen Gemeinde Braunschweig eine "Mahnwache gegen Zionismus". Wie das Bündnis gegen Rechts in einer Pressemitteilung berichtet, sei als Uhrzeit 19:33 bis 19:45 Uhr für die Versammlung angegeben worden. Einem Bericht der Braunschweiger Zeitung zufolge sei die Nähe zur Synagoge und die Versammlungszeit von der Stadt jedoch als unzulässig erachtet worden, sodass sie auf 20 Uhr an die Kreuzung Kattreppeln/Damm verschoben worden sei. Das Bündnis gegen Rechts ruft seinerseits zu einer Gegenkundgebung um 19 Uhr in der Steinstraße und Alten Knochenhauerstraße auf.


"Damit ist etwas eingetreten, was viele als unfassbar und auch als unmöglich empfinden: Rechtsradikale wollen direkt neben der Braunschweiger Synagoge Jüdinnen und Juden einschüchtern und die Nazi-Zeit verherrlichen. Darauf kann es nur eine Antwort geben: Solidarität mit der jüdischen Gemeinde Braunschweig und aktives Eintreten gegen Antisemitismus! Beteiligt Euch zahlreich an der Kundgebung des Braunschweiger Bündnisses gegen Rechts", heißt es in der Pressemitteilung weiter.

"Überbietungswettbewerb" unter Nazis


Udo Sommerfeld vom Bündnis gegen Rechts kritisiert außerdem, dass sich "Nazis aller Schattierungen", Querdenker, Reichsbürger und Verschwörungstheoretiker im Wochentakt in Braunschweig versammeln und ihren Rassismus, Antisemitismus und ihre "kruden Verschwörungstheorien" auf die Straße bringen würden. Das Ganze werde zudem flankiert vom parlamentarischen Arm der rechtsradikalen Bewegung: Der AfD, so Sommerfeld weiter. Es gipfele in einem Überbietungswettbewerb, in dem immer mehr provoziert, immer mehr Unsagbares gesagt und immer mehr Nazi-Symbolik verwendet werde.

Verschiedene Aufmärsche


Den vorläufigen Höhepunkt hätten bisher die „Querdenker“ am 9. November gesetzt. Am Gedenktag anlässlich der Reichspogromnacht von 1938 wollten sie unter dem Motto „Geschichte gemeinsam wiederholen“, um 18.18 Uhr, - Chiffre der Neonazis für Adolf Hitler, erster und achter Buchstabe des Alphabets – eine Demonstration in Braunschweig durchführen (regionalHeute.de berichtete). Erst nach massiven Protest von ver.di und anderen Aktivisten sei auf den Aufmarsch verzichtet worden. Nur sechs Tage später, am 15. November, hätten rund 40 Nazis unter massiven Polizeischutz ein „Heldengedenken“ am Obelisken, am Löwenwall, durchführen können. Ein Fackel-Verbot sei unterlaufen worden, indem eine Vielzahl von Grablichtern direkt am reaktionären Denkmal aufgestellt werden konnte. "Zusammen mit den gerichtlich erlaubten Reichsfahnen mussten sich Anwohner in das Jahr 1934 zurückversetzt fühlen", gibt Sommerfeld abschließend zu bedenken.


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