Bundesamt: Der Neubau steht seit Jahren leer

von Robert Braumann


Bundesamt: Der Neubau steht seit Jahren leer, Foto: Robert Braumann
Bundesamt: Der Neubau steht seit Jahren leer, Foto: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann

Was ist aus dem Neubau des Hauptsitzes des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Braunschweig geworden? Seit Jahren steht der Bau leer, weil die erforderliche Arbeitsfähigkeit technisch noch nicht sichergestellt werden konnte. 2017 soll es so weit sein.


Wer ein Blick auf die Pressemitteilung Nummer 195 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft wirft, der stellt sich unweigerlich die Frage, was eigentlich aus dem Neubau des Hauptsitzes des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in Braunschweig geworden ist. Denn die Mitteilung ist von 2009 und die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ilse Aigner, hatte gerade den ersten Spatenstich gesetzt. Rund sieben Jahre später arbeitet immer noch niemand in dem Gebäude.

Die Ministerin sagte 2009: "Ob im Alltag oder in Krisensituationen: Gute politische Entscheidungen bauen auf guter Beratung auf. Dafür steht das BVL. Mit dem Neubau gestalten wir ein Stück Zukunft. Denn gute Leistungen brauchen ein gutes Umfeld" Bis Anfang 2012 sollte demnach auf dem Gelände des Johann Heinrich von Thünen-Institutes (vTI) ein moderner Verwaltungs- und Laborkomplex entstehen, in dem der Leitungsbereich und die Zentralabteilung des BVL sowie die Abteilung Pflanzenschutzmittel zusammengeführt werden. So sollten die in Braunschweig beschäftigten Mitarbeiter zusammengeführt werden. Das BVL wurde zum 1. Januar 2002 als Behörde für das Risikomanagement errichtet, um die Koordination zwischen Bund und Ländern zu verbessern, die Kommunikation von Risiken transparenter zu gestalten und Risiken zu managen, bevor aus ihnen Krisen entstehen. BVL-Präsident Dr. Helmut Tschiersky-Schöneburg hob damals hervor, dass mit dem Zusammenlegen der beiden Braunschweiger Dienststellen und den damit verbundenen kurzen Wegen werde der Wunsch nach einer noch effizienteren Arbeit Wirklichkeit. Mit dem neuen Gebäudekomplex erhalte auch die Leitung des BVL eine moderne und angemessene Infrastruktur. Doch was ging dann schief, dass der Millionen-Bau immer noch nicht bezogen werden konnte?

Arbeitsfähigkeit nicht hergestellt


Das Bundesbauministerium teilte auf Anfrage von regionalHeute.de mit: Die Übergabe des Neubaus für das BVL steht noch aus, weil die erforderliche Arbeitsfähigkeit technisch noch nicht sichergestellt werden konnte. Gegenüber den ursprünglichen Planungen bestehen mittlerweile höhere Anforderungen an die Hochverfügbarkeit, das heißt die Ausfallsicherheit der IT, was erst im laufenden Bauverfahren ersichtlich wurde. Die hierfür notwendigen Planungen sind mittlerweile abgeschlossen und in einen Nachtrag in Höhe von zirka 1,3 Mio. Euro eingeflossen." Die aktuellen Planungen würden vorsehen, dass der Neubau des BVL im 2. Quartal 2017 an das Bundesamt übergeben wird. Dann stünde noch ein mehrwöchiger Testzyklus an. Dies geschehe, um die für die Krisenfähigkeit erforderliche Hochverfügbarkeit der technischen Ausstattung auch in der Praxis zu erproben. Mit dem geplanten Nachtrag belaufen sich die Kosten für das Gebäude auf 18,8 Millionen Euro.


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