Braunschweig/Wolfsburg. Im Rahmen der Aktionswoche der SPD-Bundestagsfraktion „Dialog Kita-Qualität“ vom 14. bis 18. September haben zwei Bundestagsabgeordnete aus der Region – Dr. Carola Reimann (Braunschweig) und Achim Barchmann (Helmstedt/Wolfsburg) – in AWO-Kindertagesstätten hospitiert, um sich ein Bild von der Situation in den Einrichtungen zu machen. Wie sieht der Alltag für Erzieherinnen und Erzieher und für die Kinder aus? Wo gibt es Verbesserungswünsche und -möglichkeiten? Das wollten die Politiker genauer wissen.
Carola Reimann hat in den beiden Braunschweiger AWO-Kitas Roseliesstraße und Schefflerstraße hospitiert. Dort hat sie zwar auch mit den Kindern auf der Schaukel gesessen und in der Sandkiste Kuchen gebacken, aber vor allem hat sie sich mit den pädagogischen Konzepten auseinandergesetzt und sich die Sorgen und Anregungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angehört und auf einem großen Zettel notiert. „Die dritte Fachkraft auch in den Kindergartengruppen, die Bezahlung der Sozialassistentinnen und Sozialassistenten, im Zusammenhang mit Inklusion die Zulassung zusätzlicher Kräfte und die Verfügungszeiten der Leitungskräfte gerade im Kinder- und Familienzentrum, wo unter anderem die Vernetzungsarbeit sehr viel Zeit in Anspruch nimmt – dies sind die Themen, die mir genannt wurden, und mit denen ich mich weiter auseinandersetzen werde“, zählte Reimann auf.
Stark machen wolle sie sich vor allem dafür, dass das Geld, das durch den Wegfall des Betreuungsgeldes eingespart werde, nicht für mehr Kindergeld, sondern für die Infrastruktur in Kitas eingesetzt werde: „Für einen besseren Betreuungsschlüssel, für den Ausbau der Randzeiten der Betreuung und den Aufbau eines Gesundheitskonzepts mit guter Ernährung und viel Bewegung.“
Mit ihren Hospitationen wollten die beiden Abgeordneten auch die Wertschätzung der sozialen Berufe stärken. „Die Gehälter der Erzieherinnen und Erzieher müssen steigen, um den Beruf attraktiver zu machen“, forderte Achim Barchmann. Als Gast in der Eingewöhnungsgruppe im AWO-Kinder- und Familienzentrum (KiFaZ) Westhagen hat er festgestellt: „Es ist eine schwierige Aufgabe, sich um so viele Kinder mit so wenigen Mitarbeiterinnen zu kümmern.“
Im AWO-KiFaZ Westhagen werden Kinder aus 16 Nationen betreut. Der Wolfsburger Stadtteil gilt als sozialer Brennpunkt. „Die Einrichtung steht vor besonderen Herausforderungen“, sagte Barchmann. „Hier wird Personal mit Migrationshintergrund und verschiedenen Sprachkenntnissen benötigt. Die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse muss dringend geregelt werden!“
Die Leitungskräfte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der drei AWO-Einrichtungen freuten sich, dass sich die beiden Abgeordneten viel Zeit genommen und sich mit den Herausforderungen der Kitas beschäftigt haben.
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