Carsten Müller setzt sich für Gefangenen im Iran ein

Der Braunschweiger CDU-Abgeordnete übernimmt eine politische Patenschaft für einen inhaftierten Christen und fordert dessen Freilassung.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Braunschweig. Der Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Rechtsausschuss und Braunschweiger CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Müller hat eine politische Patenschaft für den im Iran inhaftierten Abdolreza Ali (Rufname: Matthias) Haghnejad übernommen und fordert seine Freilassung. Das teilt Müller in einer Presseerklärung mit.



Matthias sei konvertierter Christ und habe als Pastor der Freikirche „Kirche des Iran“ gearbeitet, berichtet Müller. Im Februar 2019 wurde Matthias bei einer Razzia von der Revolutionsgarde festgenommen. Im Juli 2019 wurde eine Kaution von umgerechnet 130.000 Dollar festgesetzt, die Matthias nicht zahlen konnte. Bei der ersten Anhörung vor Gericht wurde Matthias sodann beschuldigt, gegen die nationale Sicherheit zu handeln und den Zionismus zu fördern. Im Oktober 2019 wurde Matthias schließlich zu fünf Jahren Haft verurteilt.

Konvertieren steht unter Strafe


Im November 2021 sei das Urteil durch den Obersten Gerichtshof aufgehoben worden und Matthias wurde einen Monat später aus der Haft entlassen, jedoch kurze Zeit später im Januar 2022 erneut festgenommen, um eine sechsjährige Haftstrafe anzutreten. Diese Haftstrafe stamme aus dem Jahr 2014. Das der Haftstrafe zugrundeliegende Urteil wurde jedoch vom Berufungsgericht aufgehoben. Verurteilt wurde er damals, da er gegen die Sicherheit des Landes gehandelt haben soll, indem er eine Gruppe gebildet und das Christentum außerhalb der Kirche propagiert sowie Informationen an die Feinde des Islam weitergegeben haben soll. Das Konvertieren steht in Iran unter Strafe und auch wenn das Christentum laut iranischer Verfassung als religiöse Minderheit offiziell geschützt ist, werden viele Christinnen und Christen verfolgt und kriminalisiert.

Diese auf dem aufgehobenen Urteil beruhende Strafe sitze Matthias nun ab. Im Juli 2023 sei er zudem ohne Vorwarnung in ein Gefängnis am anderen Ende des Landes verlegt worden, ohne sich vorher von seiner Frau und Tochter verabschieden zu können. So solle weiterhin Druck auf ihn und seine Familie aufgebaut werden, betont Müller. Bis heute werde Matthias ein Anwalt seiner Wahl verweigert und er erfahre, wie viele andere politisch Inhaftierte, tagtäglich großes Unrecht. "Mir ist es daher wichtig, die Aufmerksamkeit auf die vielen Einzelschicksale der iranischen Gefangenen zu richten", erklärt der Abgeordnete seine Motive.

Brief an den iranischen Botschafter


Matthias benötige dringend einen Rechtsbeistand seiner Wahl. Denn es sei untragbar, dass er eine Freiheitsstrafe verbüßen muss, obwohl das der Haftstrafe zugrundeliegende Urteil aufgehoben worden sei. "Ich werde mich daher mit einem Brief an den iranischen Botschafter in Deutschland für seine Freilassung einsetzen und auch weiterhin auf das Schicksal von Matthias aufmerksam machen“, betont Carsten Müller abschließend.


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