Cybermobbing - Expertin klärte auf


Die Schüler beim Seminar. Foto: CJD
Die Schüler beim Seminar. Foto: CJD

Braunschweig. Rechtsanwältin Gesa Stückmann informierte die Schüler und Eltern der Klassenstufe sechs am Gymnasium Christophorusschule über Cybermobbing und dessen rechtliche Konsequenzen.


Nicht nur haben sich die Möglichkeiten der Kommunikation in den Zeiten des Internets für Jung und Alt fundamental verändert, sondern auch die Risiken. Eine Expertin, die sich neben der Theorie auch in der Praxis gerade auf diesem Gebiet auskennt, ist Rechtsanwältin Gesa Stückmann aus Rostock.

Veranlasst durch einem Fall von Cybermobbing aus der eigenen Kanzlei aus dem Jahr 2007, konzipierte und veranstalte sie inzwischen mehr als 500 Vorträge und Webinare zu diesem Thema. Auch an der Christophorusschule im CJD Braunschweig informierte sie am Mittwoch den 19. Oktober und inzwischen zum wiederholten Mal rund 60 Schüler aus der Klassenstufe sechs. Am Abend des folgenden Tages waren dann die Eltern eingeladen – dies ganz im Zeichen der neuen Medien per interaktiver Web-Liveschaltung aus der eigenen Kanzlei.

Was sind die entscheidenden Faktoren für einen verantwortungsvollen Umgang mit Facebook, WhatsApp, Snapchat und Co.? Was bedeutet Privatsphäre in Zeiten des Internets?

Anhand von Beispielen aus der eigenen Praxis vermittelte die Juristin den Schülern und ihren Eltern ganz plastisch, welche fatale Eigendynamik eine schnell gepostete Nachricht im Internet entwickeln kann, und was für traurige Konsequenzen dadurch verursachtes Cybermobbing für die Opfer hat. Überdies beleuchtete sie auch die Folgen für die Täter aus strafrechtlicher Sicht: Warum ist bereits das Bild eines Mitschülers privat? Ab wann wird die Privatsphäre noch umfassender verletzt und was können die strafrechtlichen Konsequenzen bereits für einen zwölfjährigen Täter sein? Welche Kosten entstehen für sie oder ihn durch einen Prozess? Was bedeutet es generell, vorbestraft zu sein?

„Wir möchten unsere Schüler nicht davon abhalten, soziale Medien für sich zu nutzen, sondern sie gezielt über Nutzen und Risiken informieren, um ihnen einen verantwortungsbewussten Umgang zu ermöglichen. Auch ich profitiere natürlich von den neuen Medien, habe aber im Gegensatz zu den Schülern deren Entwicklung miterlebt und habe gelernt, sie kritisch zu hinterfragen.“, fasst Olaf Zelesnik als betreuender Lehrer die Zielsetzungen des Webinars zusammen. „Der soziale Alltag von Schülern findet zudem bereits ab der fünften Klasse immer mehr in dieser virtuellen Welt statt. Da ist es notwendig und richtig, ihnen und ihren Familien Informationen darüber an die Hand zu geben, welche Möglichkeiten und Risiken die Nutzung dieser Medien mit sich bringt. Deshalb freuen wir uns, mit Gesa Stückmann eine kompetente Expertin gefunden zu haben, die auch teils trockene, juristische Themen noch spannend und altersgerecht darstellen kann.“


mehr News aus Braunschweig


Themen zu diesem Artikel


Schule Schule Braunschweig Kriminalität