Braunschweig. Zwar erfolgte der eigentliche Umzug schon vor ein paar Wochen, die offizielle Einweihungsfeier der neuen Rettungswache der Johanniter in Braunschweig fand aber am gestrigen Mittwoch statt. Unter weitgehender Einhaltung von Zeit- und Kostenplan wurde auf dem Grundstück der Johanniter in der Ludwig-Winter-Straße direkt gegenüber der alten eine neue, moderne Wache errichtet. In einer Feierstunde in der neuen Fahrzeughalle zeugte nicht nur Braunschweigs Erster Stadtrat Christian Geiger seinen Respekt, es gab auch göttlichen Segen.
"Veränderung ist am Anfang schwer, in der Mitte chaotisch und am Ende wunderschön", so beschrieb Marc Wegner, Dienststellenleiter des Johanniter-Ortsverbandes Braunschweig, seine Gefühle bezüglich des Entstehungsprozesses der neuen Rettungswache. Den Bedarf und die Idee, eine neue Wache zu errichten, gebe es schon länger. Die konkreten Planungen starteten im Dezember 2019, bevor Mitte März 2021 der symbolische erste Spatenstich erfolgen konnte. Vor ein paar Wochen dann der Umzug.
Strom kam vom Nachbarn
Bauplan und Budget (zirka drei Millionen Euro) habe man fast einhalten können, manchmal sei aber die Kreativität von Architekt Henning Schulte erforderlich gewesen, so Wegner. Neben Materialmangel durch Lieferengpässe in der Corona-Zeit, gab es ein Platzproblem, da zwei Baukräne gleichzeitig aufgebaut werden mussten. Dafür musste nicht nur ein Fundament gegossen werden, in Sachen Stromversorgung half der benachbarte Schützenverein Belfort aus. Und ganz nebenbei lief der normale Betrieb der alten Rettungswache weiter.
Marc Wegner zur neuen Rettungswache:
Marc Wegner, Dienststellenleiter der Johanniter Ortsverband Braunschweig. Foto: Alexander Dontscheff
Nun kann man sich aber über die neue, moderne Rettungswache freuen. "Wenn man sich diese so anschaut und dann noch einmal in das alte Gebäude guckt, kann man kaum glauben, dass dort bis vor kurzem gearbeitet wurde", so Marc Wegner im Rahmen eines Rundgangs durch die neue Rettungswache. Diese umfasst knapp 1.000 Quadratmeter begehbare Fläche inklusive Fahrzeughalle mit sechs Stellplätzen. Neben Konferenzräumen, Küche und Aufenthaltsraum gibt es auch Ruheräume und sanitäre Anlagen. Auch besteht die Möglichkeit, die Fahrzeuge in einer Waschhalle vor Ort zu reinigen, was bislang immer eine logistische Herausforderung dargestellt habe, so Wegner. Besonders wichtig ist dem Dienststellenleiter auch der ausreichende Platz für Fort- und Ausbildung.
Dienststellenleiter Marc Wegner und Rettungswachenleiter Sven Kaspersinski bei der symbolischen Schlüsselübergabe. Foto: Alexander Dontscheff
Christian Geiger, Erster Stadtrat der Stadt Braunschweig, übermittelte nicht nur die Grüße aus Rat und Verwaltung, er zeigte sich auch beeindruckt, dass es so schnell und so gut gelungen sei, die Wache zu errichten. Das sei gerade in den aktuellen Krisenzeiten nicht selbstverständlich. Und in eben diesen Krisen würden die Johanniter hervorragende Arbeit leisten. Sie seien ein wichtiger Partner der Stadt in vielen Aufgabenfeldern.
Christian Geiger zur Bedeutung der Johanniter:
Da der christliche Auftrag der Nächstenliebe für die Johanniter prägend ist, durfte auch der göttliche Segen nicht fehlen. Auch wenn das manchem vielleicht etwas aus der Zeit gefallen erscheine, wie Dirk Hoffmeister Regionalverbandspfarrer der Johanniter Harz-Heide, betonte. "Wer lädt schon einen Pfarrer ein, um sein Haus einzuweihen", fragte der Geistliche. Doch die Johanniter seien eine christliche Organisation mit langer Tradition. Für die neue Rettungswache sei wichtig, dass der gute Geist erkennbar sei. Das zeige sich vor allem im Wirken der Menschen, die hier arbeiteten. Und auch Marc Wegner betonte: "Ob Pandemie, Naturkatastrophen oder die Folgen des Krieges - Sie können sich auf uns verlassen!"
In Braunschweig sind immer zwei Einsatzfahrzeuge der Unfallhilfe in Einsatzbereitschaft. Foto: Alexander Dontscheff
Frauke Engel, Fachbereichsleiterin Kommunikation der JUH, führte durch die Feierstunde in der neuen Fahrzeughalle. Foto: Alexander Dontscheff
Auf solche modernen Sitzungsräume haben die Braunschweiger Johanniter lange warten müssen. Foto: Alexander Dontscheff
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