Der graue Bus erinnert an Gräueltaten

von Robert Braumann




Braunschweig. Sie sind die, die sich selbst wohl am wenigsten wehren konnten gegen die Schandtaten der Nazis. Sie sind gleichzeitig auch diejenigen, die häufig vergessen werden, wenn es um die Opfer des Nationalsozialisten geht – mehr als 70.000 körperlich Schwache, Behinderte oder Kranken, die von den Nazis ermordet wurden. An sie erinnern die “Grauen Busse”, tonnenschwere, mobile Betonkunstwerke, von denen einer bis zum 23. September 2015 vor den Schloss-Arkaden steht.

Hinter dem schändlichen Nazi-Begriff der Euthanasie, wurden systematische Morde insbesondere an körperlich und geistig beeinträchtigten Menschen als Teil der nationalsozialistischen "Rassenhygiene" begangen. Es waren die grauen Busse, mit denen Pflegebedürftige zwischen 1939 und 1941 aus ihren Heimen abgeholt und abtransportiert wurden, ihrer Ermordung entgegen. Die Künstler Horst Hoheisel und Andreas Knitz haben diese Busse in Originalgröße aus Beton gegossen. Innen steht der Satz: "Wohin bringt ihr uns?", der auch die Hilflosigkeit und Ängste der Opfer darstellt. Auch die Täter sollen nicht in Vergessenheit geraten, deshalb wurde der Bus als Täterwerkzeug zur Darstellung gewählt. Das Denkmal, die begleitende Ausstellung und zahlreiche Veranstaltungen in Braunschweig wollen erinnern und informieren. An Verbrechen, die die Nationalsozialisten mit Wissen und Duldung so mancher Institution begangen haben. Weitere Informationen finden Sie hier.


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