DFB kritisiert 3. Liga: „Fragwürdiges Demokratie-Verständnis“


Reinhard Grindel wetterte gegen die Drittligisten und ihren Protest. Foto: Agentur Hübner/Archiv
Reinhard Grindel wetterte gegen die Drittligisten und ihren Protest. Foto: Agentur Hübner/Archiv

Frankfurt/Braunschweig. Gegen den VfR Aalen verzichtete auch Eintracht Braunschweig auf die komplette erste Spielminute. Die Protestaktion der Drittliga-Clubs gegen die vom DFB geplante Neuregelung der Regionalligen wurde am Sonnabend im MDR-Fernsehen von DFB-Präsident Reinhard Grindel scharf kritisiert.


Der DFB-Präsident wettert gegen Protestaktion


Um ihren Unmut über die geplante Neuausrichtung der Regionalligen zu demonstrieren, standen und stehen die Fußballprofis der 20 Vereine der 3. Liga am 17. Spieltag in der ersten Spielminute still. „Stillstehen gegen den Stillstand“, so dasMottoder Vereine, die mit dieser Protestaktion ein klares Zeichen in Richtung DFB senden. Das wiederum sah der Adressat ganz anders.

„Wir erleben keinen Aufstand der Drittligisten. Wir erleben ein sehr fragwürdiges Demokratie-Verständnis“, kritisierte Reinhard Grindel am Samstag beim MDR. Noch sei laut Grindel in Sachen Strukturveränderungen zur Saison 2020/21 nichts entschieden. Man habe lediglich die Empfehlung ausgesprochen, die Regionalligen auf vier zu reduzieren und damit auch vier Aufsteiger in die 3. Liga zu haben. Damit einher gingen auch vier Absteiger aus der 3. Liga.Ab hier sei es laut des DFB-Präsidenten die Aufgabe der Landes- und Regionalverbände, in Zusammenarbeit mit den Regionalligisten und den Vereinen der 3. Liga „Eine Struktur zu erarbeiten, wie man das möglich machen kann.“

„Ich möchte gern, dass die 3. Liga sagt, was geht. Wenn wir nur Leute haben, die immer sagen, was nicht geht, dann werden wir nicht zu einem guten Ergebnis kommen“, kritisierte der 57-Jährige die Ablehnung der Drittligisten und forderte sich auf, sich an diesem demokratischen Diskussionsprozess zu beteiligen. Ein Kompromiss könne so gefunden werden. „Es wird nie so sein, dass sich alle zu 100 Prozent durchsetzen. Dazu sind die Grundsatzpositionen zu unterschiedlich“, so der Funktionär. Sollte die Bildung von vier Staffeln unter der Zerschlagung der Regionalliga Nordost nicht möglich sein – und das deutet sich derzeit an, „schauen wir, welche Alternative vorgetragen werden.


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