Braunschweig. Die Stadt Braunschweig sieht keinen Bedarf, die städtischen Sportstätten mit automatisierten externen Defibrillatoren (AED) auszustatten (regionalHeute.de berichtete). Kurz nachdem regionalHeute.de darüber berichtet hatte, meldete sich der VfL Leiferde bei uns und erklärte, dass es kürzlich im Rahmen eines Heimspiels einen Zwischenfall gegeben habe, wo ein AED sehr hilfreich gewesen wäre (regionalHeute.de berichtete). Für Marion Pospiech, 1. Vorsitzende des VfL Leiferde, gibt es, anders als die Stadt es sieht, sehr wohl einen Bedarf an AED in Sportstätten. Im Zuge dieser Berichterstattung haben sich unsere Leser auf Facebook zum Teil solidarisierend geäußert. Manche hingegen sehen den Verein selbst in der Verantwortung. Dass ein AED sinnvoll sei, bestreite hingegen niemand aus unserer Leserschaft.
Einige Leser sehen die Stadt in der Verantwortung und sind, typisch Facebook, empört. Daher sind entsprechend Kommentare zu lesen wie "Da wird mal wieder am falschen Ende gespart!" oder "Da duckt sich die Stadt nur aus Kostengründen weg". Eine Leserin fragt sich, weshalb es gerade auf einem Sportplatz keinen Bedarf gebe. Sie schließt daraus: "Kann nur jemand beschlossen haben, der sich wenig bis nie mit der Materie auseinandersetzt".
Zudem seien die aufwändigen Schulungen Unsinn, da in jedem Erste-Hilfe-Kurs der Umgang mit dem AED geschult werde, wie ein anderer Nutzer festhält.
Spöttisch kommentiert ein Leser: "Für das Geld gibt es dann neue Mooswände
" und spielt darauf an, dass es die Braunschweiger Mooswände ins Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler "geschafft" haben (regionalHeute.de berichtete).
Andere hingegen stehen einem AED zwar positiv gegenüber, doch sehen den Verein in der Verantwortung: "Was spricht denn dagegen, wenn der Verein sich so ein sinnvolles Gerät anschafft?
", fragt sich ein Leser, worauf eine Leserin beschreibt, dass die Existenz des Gerätes nicht ausreiche, da dieses regelmäßig geprüft sowie gewartet werden müsse, was wiederum mit Kosten verbunden sei. "Dann sollte der Sportverein selber einen kaufen, sowas kann auch jederzeit beim Training passieren", schlägt eine andere Leserin vor.
"Warum soll die Stadt den bezahlen? Die Stadt kann nicht überall Defibrillatoren hinhängen, um immer einen griffbereit zu haben", schreibt ein Leser.
"Warum denn nicht? Es werden Gelder für weitaus unnötigere Dinge ausgegeben. Wenn Stadt und Vereine hier kooperieren, Kosten und Ausbildung sinnvoll verteilen, sollte das möglich sein", entgegnet ein anderer.
"Marion, ich bin ganz deiner Meinung "
Und so solidarisieren sich viele Leser mit der Vorsitzenden und dem Verein, sodass die Meinung "Die Defibrillatoren sind wirklich selbsterklärend und sollten an allen Sportanlagen vorhanden sein" Zuspruch erhält. "Wir haben für den FC Pfeil Broistedt einen Defibrillator bestellt, ich finde der gehört auf jede Sportanlage! Wir hoffen natürlich, ihn nie einsetzen zu müssen, sind im Notfall aber zumindest ausgerüstet. Die Kosten sind überschaubar und sollten letztendlich nachrangig sein", berichtet ein anderer.
"Da nicht überall qualifizierte und mutige Ersthelfer vorhanden sind, wäre ein Defibrillator durchaus sinnvoll. Da fragt man sich, wie oft sich ein Vorfall wie der von Christian Eriksen noch wiederholen muss, damit ein Umdenken stattfindet", womit dieser Nutzer auf den Zusammenbruch des dänischen Fußballnationalspielers Christian Eriksen bei der diesjährigen Fußball-Europameisterschaft verweist.
Im Spiel gegen Finnland war dieser ohne Fremdeinwirkung kurz vor der Halbzeitpause zusammengebrochen und wurde unter anderem durch den Einsatz eines AED gerettet. Mittlerweile wurde ihm ein Defibrillator sogar implantiert, wie aus übereinstimmenden Medienberichten bekannt wurde. "Marion, ich bin ganz deiner Meinung", fasst daher die Solidarisierung und Befürwortung des Vorhandenseins eines AED an Sportstätten seitens einiger unserer Leser treffend zusammen.
mehr News aus Braunschweig