E-Mail ins Verderben?

von Robert Braumann


| Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Sie sehen aus wie echte E-Mails, enthalten Links oder originale Logos von Firmen, doch wer auf Anhänge oder Weiterleitung klickt, der kann in der Kostenfalle landen. Die Rede ist von Phishing-Mails. Momentan machen wieder gefälschte Rechnungen der Deutschen Telekom die Runde

Kriminalhauptkommissar Peter Voiß von der Braunschweiger Polizei sagt, man sollte im Netz ganz besonders vorsichtig sein: "Ich rate jedem bei E-Mails ganz genau hinzuschauen. Schreiben von Banken, Inkasso-Unternehmen oder Rechnung die im Postfach liegen ruhig ignorieren und löschen, wenn sie nichts erwarten. Banken versenden in der Regel keine E-Mails, sondern Briefe. Falls Sie doch E-Mails von Ihrer Bank erhalten, so wird diese keine Dateianhänge (wie Formulare, über die eine Eingabe gemacht werden muss) versenden. Auch wird Ihr Kreditinstitut Sie in einer E-Mail nicht dazu auffordern persönliche Daten, Zum Beispiel PIN oder TAN einzugeben. Wenn doch einmal in die elektronische Post geschaut, dann immer darauf achten, ob Sie wirklich im Schreiben angesprochen werden oder ob die Anrede neutral ist. Dies wäre ein weiteres Zeichen für eine mögliche Betrügerei. Allerdings geschickte Täter haben oftmals auch Ihren Namen herausgefunden."

Viele Rechtschreibfehler


Dazu sollte der Nutzer immer darauf achten, ob die Mails in fehlerhaftem Deutsch geschrieben sind. Häufig werden sie im Ursprung nicht in Deutsch verfassst, sondern einfach durch einen Übersetzungsdienst gejagt. Auch von Schreiben in fremder Sprache sollte die Finger gelassen werden, wenn man so etwas nicht erwartet. Sehr stutzig sollte es einen machen, wenn dringender Handlungsbedarf angemeldet wird. Besonders wenn eine Drohung dazu kommt. Etwa die Sperrung ihres Kontos, wenn sie nicht handeln.

Täuschend echt


Fest steht allerdings auch: Manche Phishing-Mails sind sehr gut gemacht. Die Absender-Adresse scheint vertrauenswürdig, der Link im Text auch und alles ist flüssig geschrieben? Das muss nichts heißen. Auch Absenderangaben können gefälscht sein. Immer lieber bei der betroffenen Stelle per Telefon nachhaken, ob wirklich etwas vorliegt. Nicht auf gut Glück auf Anhänge oder Links klicken. Das kann ganz schnell nach hinten losgehen. Wenn Sie merken, dass Sie auf eine Phishing-Mail hereingefallen sind oder Ihr PC befallen ist, unbedingt zur nächsten Polizeidienststelle gehen und den Fall melden. Betrüger können auch Monate später noch Ihre Daten nutzen und kriminelle Machenschaften anstellen. Wurde von Ihrem Konto unberechtigt Geld abgebucht, sofort an die Bank wenden. Wer schnell genug handelt, hat Chancen sein vom Kreditinstitut zurückzubekommen. Wer noch mehr erfahren möchte, der kann sich auf den Seiten der Polizeiberatung oder der Verbraucherzentrale weiter informieren.


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