Ebel eröffnet Eintracht-Ausstellung: „Tradition kann man nicht kaufen“

von André Ehlers




Braunschweig. „Tradition kann man nicht kaufen“, mit diesen Worten eröffnete Sebastian Ebel die Dauer-Ausstellung zur Fußball-Geschichte von Eintracht Braunschweig. Mit einem Augenzwinkern verpasste der Club-Präsident dem Bundesliga-Nachbarn aus Wolfsburg einen kleinen Seitenhieb.



Im Clubraum der Stadion-Sports-Bar „Wahre Liebe“ sowie im Medien-, Business- und Logenbereich der neuen Haupttribüne können alle Eintracht-Fans ab dem 7. April 2014 im Rahmen einer Stadionführung zahlreiche historische Dokumente und Exponate begutachten und sich interaktiv mit der blau-gelben Vergangenheit und Gegenwart beschäftigen.

An einer Jahrhundertwand, auf Themenwänden zur Meisterschaft und zur Jägermeister-Ära sowie in Vitrinen werden Spielankündigungsplakate, Eintrittskarten, Wimpel, Pokale, aber auch das Duplikat der Meisterschale von 1967, der Reisekoffer der Meistermannschaft, Original-Trikots und Schuhe von ehemaligen Spielern (z.B. Bernd Franke, Dietmar Erler,…), der Vertrag von Helmuth Johannsen, der Mitglieds-Ausweis von Günter Mast, sämtliche Original-Dokumente zur Geschichte des Trikot-Sponsorings von Jägermeister, die Schuhe von Damir Vrancic aus dem Aufstiegs-Spiel in Ingolstadt, das Shirt von Torsten Lieberknecht aus dem Aufstiegs-Spiel 2011 in Unterhaching und vieles mehr präsentiert.

Eine umfangreiche Trikotgalerie komplettiert den Überblick über die Entwicklung der Löwen.

Im BraunschweigHeute.de-Interview haben wir mit Sebastian Ebel über die Vereins-Tradition, aber auch über seinen Job als Präsident gesprochen:
Sie sagten, Eintracht Braunschweig sei mehr als ein Fußball-Verein. Erklären Sie uns das bitte?!

Ebel: Dazu muss man sich hier nur umsehen. Eintracht Braunschweig ist Emotion pur, fest in der Region verwurzelt. Eine Zusammenkunft von vielen verschiedenen Menschen mit vielen Geschichten. Es ist wirklich eine eingeschworene Gemeinschaft.

Wie weit beflügelt dieses Traditions-Bewußtsein, wie weit kann es auch eine Last sein?

Ebel: Wenn man sieht, welche Unterstützung die Mannschaft erfährt, vor dem Spiel, während des Spiels und nach dem Spiel, dann hilft es, die letzten 2 Prozent an Leistung herauszukitzeln. Es kann dann Last sein, wenn man sich nicht immer wieder bemüht, die Strukturen zu verändern, zu verbessern und nach vorne zu schauen. Ich denke, es ist beides wichtig: Auf der einen Seite moderne Strukturen zu haben, aber auf der anderen Seite nie zu vergessen, woher man kommt.



Wie erklären Sie sich dieses besondere Eintracht-Phänomen in der Stadt?

Ebel: Nun, der Verein ist sehr alt, 1895 gegründet. Er war damit immer integraler Bestandteil des Braunschweiger Landes, in den Landesfarben. Und dann kamen natürlich die besonderen Erlebnisse dazu: 1963 Gründungsmitglied der Bundesliga, 1967 Deutsche Meisterschaft, 1977 fast wieder Deutscher Meister. Aber auch der sportliche Mißerfolg war identitätsstiftend, das Durchreichen und dann wieder das Aufbäumen, das Aufsteigen bis zur heutigen Entwicklung. Ich glaube, das hat ganz bewußt zusammengeschweißt.

Was bedeutet es Ihnen persönlich, Präsident dieses Vereins zu sein?

Ebel: Es ist Last und Lust zugleich. Es ist natürlich eine riesige Freude, wenn man sieht wie die Mannschaft spielt, wie sie Erfolg hat. Wenn man sieht, was hier an Infrastruktur passiert ist, wenn man sieht, welche anderen Sportarten sich toll im Verein entwickelt haben. Aber es ist natürlich auch immer eine ungeheure Verantwortung. Man muss sich jeden Tag neu beweisen. Der Erfog von gestern ist schön, aber nach vornehin muss man erfolgreich sein.

Info


Die Stadionführungen inklusive der Eintracht-Ausstellung sind ab dem 7. April buchbar und kosten 9,00 Euro für Erwachsene. Kinder zahlen ermäßigten Eintritt.  Kontakt und Termine finden Sie hier:

http://www.eintracht.com/stadion/stadionfuehrungen/

Bildergalerie


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