Braunschweig. Auf Wunsch von Vertretern des Öffentlichen Nahverkehrsunternehmens sowie der Regierung in Uruguay und eines Vertreters aus Argentinien initiierte die Deutsch-Uruguayische Industrie- und Handelskammer im Rahmen des Besuches der Hannover Messe einen Besuch des E-Bus-Projekts "emil" in Braunschweig.
Emil steht für "Elektromobilität mittels induktiver Ladung" und erfährt weit über Deutschland hinaus derzeit große Anerkennung als eine innovative und zukunftsweisende Weiterentwicklung der Elektromobilität im Öffentlichen Personennahverkehr. Kabellos und in nur wenigen Minuten kann der Elektrobus seine Batterien über ein Magnetisches Feld mit einer Leistung von 200 kW über eine im Boden der Haltestelle eingelassene Ladestation aufladen.
Die Betriebsleiter und Techniker aus Südamerika zeigten großes Interesse an der induktiven Schnellladung und den Möglichkeiten, einen Elektrobus so zu betreiben, dass er nur wenige Minuten zum Nachladen der Batterien braucht, und das ganz ohne Kabelanschluss und damit verbundenen zusätzlichen Standzeiten sowie ohne Infrastrukturbauwerke. Uruguay will auch durch den geplanten E-Bus Einsatz die CO2-Belastung für die 3,8 Mio. Einwohner signifikant senken. Seit Dezember 2014 laufen nun bereits die ersten 18 Meter Gelenkbusse mit Erfolg auf dem City-Ring in Braunschweig.
An dem 18 Meter Gelenkbus erklärte Frank Brandt, Prokurist der Verkehrs-GmbH und verantwortlicher Projektleiter "emil", die Ladetechnik. Vergleichbar zum Dieselbus, fahre der E-Bus seine normalen Runden auf den Ringlinien M19 und M29. Der Fahrgast merke den Unterschied nur positiv, so ist der E-Bus wesentlich leiser als ein Dieselbus, was auch den Anwohnern der Buslinie zu Gute käme. Aufgrund der kleinen Batterien seien in den Fahrzeugen nicht an Platzangebot, Niederflurigkeit oder Komfort eingebüßt worden, so Brandt. Bei einer anschließenden Rundfahrt mit dem 18 Meter Elektrogelenkbus durch die Braunschweiger Innenstadt und dem "Auftanken" der Batterie an der Ladestation am Hauptbahnhof, zeigte man sich sehr interessiert an dem Braunschweiger Projekt emil und war begeistert von der Anwendung, Ladeplatte, Steuerungsgerät und Kühlsystem in die vorhandene Infrastruktur nahezu unsichtbar zu integrieren. Emil wird bestimmt noch weitere Besucher "empfangen", denn mittlerweile ist das Interesse an dem ersten rein elektrisch betriebenen Linienbus, der mit 18 Meter langen Gelenkbussen gefahren wird, sehr groß.
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