Braunschweig. 24 ehrenamtliche Rettungshundeteams aus ganz Deutschland haben sich am Wochenende der zentralen Rettungshundeprüfung in Hannover gestellt, darunter auch Heidi Heuer mit Labradorhündin Lissi von der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. im Ortsverband Braunschweig.
Neben dem Braunschweiger Team bestanden 20 weitere Hundeführer mit ihren Tieren die mehrteilige Prüfung. Anja Rocksin, Fachberaterin Rettungshundewesen der Johanniter auf Bundesebene, bilanzierte am Ende der zwei Tage: "Die Suche war nicht leicht. Wir haben richtig gute Leistungen gesehen und freuen uns über eine außergewöhnlich gute Bestehensquote."
Spürnasen sind oft gefragt
Demenziell erkrankte Menschen ohne Orientierung, verletzte Sportler im Wald, beim Spielen verirrte Kinder, nach einem schweren Unfall unter Schock stehende Verkehrsteilnehmer... Wird jemand als vermisst gemeldet, sind oft die Spürnasen der Rettungshunde gefragt. Sie sind Spezialisten für die Suche nach Menschen in unwegsamem Gelände oder großflächigen Waldgebieten. Ihrem Einsatz geht allerdings eine umfangreiche Ausbildung voraus. Die 21 erfolgreichen Teams erhielten die Zertifizierung auf Basis der Gemeinsamen Prüfungs- und Prüferordnung für Rettungshundeteams (GemPPO) und sind fortan zu Rettungseinsätzen zugelassen. "Die Braunschweiger Rettungshundestaffel hat jetzt zwei einsatzfähige Teams und wir arbeiten daran, dass im April zwei weitere geprüfte Teams dazu kommen", so die Leiterin der Braunschweiger Rettungshundestaffel, Gabi Weinberg.
Kombinierte Prüfung
Johanniter-Rettungshundestaffeln aus ganz Deutschland - von Sylt über Leipzig bis zum Regionalverband Schwaben - hatten ihre Teams in die niedersächsische Landeshauptstadt entsandt. Am Kabelkamp in Hannover und auf dem Truppenübungsplatz Luttmersen absolvierten sie eine kombinierte Prüfung: Los ging es mit einer theoretischen Prüfung der Hundeführer mit Fragen zu Einsatztaktik, Erster Hilfe an Mensch und Hund, Wetterkunde, Karte und Kompass.
Im Anschluss waren die Hunde gefordert, bei praktischen Aufgaben im Gelände unter anderem ihren Gehorsam zu beweisen. Im sogenannten Verweistest mussten die Tiere eine scheinbar hilflose Person erkennen, dem Hundeführer zum Beispiel durch lang anhaltendes Bellen den Fund der Person anzeigen und dabei unter Beweis stellen, dass vermeintliche Opfer weder zu bedrängen, noch zu belästigen. Es folgte der Gehorsamsteil, bei dem es auf das gute Zusammenspiel des Teams ankam. Die Hunde mussten dicht am Hundeführer laufen, seinen Kommandos gehorchen und durften sich auch von fremden Menschen und Hunden dabei nicht ablenken lassen. Als letzten Part zeigten die Rettungshundeteams ihr Können im Wald. Auf dem etwa 30.000 Quadratmeter großen Suchgelände auf dem Truppenübungsplatz in Luttmersen, nördlich von Hannover, bekamen die Teams zwanzig Minuten Zeit, ein bis zwei im Wald versteckte Personen anzuzeigen.
Ergebnisse mehr als zufriedenstellend
"Die Ergebnisse der Flächensuche sind für diese sehr anspruchsvolle Prüfung mehr als zufriedenstellend", sagte Lutz Fricke, Fachberater Rettungshundewesen im Landesverband Niedersachsen/Bremen. "Eine Prüfung in dieser Größenordnung war eine echte Herausforderung, die unsere ehrenamtlich aktive Staffel als Team und mit großer Unterstützung aus dem gesamten Ortsverband Hannover-Wasserturm toll gemeistert hat", so Lutz Fricke.
Zum Abschluss des Wochenendes bekamen die Teilnehmer Zertifikate und für die Hunde Plaketten überreicht.
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