Erst Liebesampeln, jetzt sollen Regenbogen-Zebrastreifen kommen

Mit den bunten Zebrastreifen will die BIBS-Fraktion ein Zeichen setzen für "Vielfalt und Toleranz".

Nürnberg macht es bereits vor: Oberbürgermeister Marcus König und Bürgermeister Christian Vogel (v. l.) stehen auf dem neuen Regenbogen-Zebrastreifen.
Nürnberg macht es bereits vor: Oberbürgermeister Marcus König und Bürgermeister Christian Vogel (v. l.) stehen auf dem neuen Regenbogen-Zebrastreifen. | Foto: Stadt Nürnberg/ Sven Heublein

Braunschweig. Der Straßenverkehr in Braunschweig hat durch die "Liebesampeln" bereits ein Toleranz-Upgrade bekommen. Nun sollen noch Regenbogen-Zebrastreifen folgen. Dies wünscht sich zumindest die BIBS-Fraktion und bringt nun einen entsprechenden politischen Antrag in die Gremien ein. So geht aus einer Pressemitteilung der Fraktion hervor. Als Beispiel wurde hier Nürnberg genannt - hier gibt es seit Anfang August einen solchen bunten Übergang (siehe Bild).



„Zahlreiche Städte in Deutschland machen es vor und installieren Zebrastreifen in Regenbogenfarben als Signal für Vielfalt und Toleranz im Stadtbild. Es ist Zeit, dass Braunschweig nachzieht und zeigt, wie bunt unsere Stadt ist und dass es hier für Queerfeindlichkeit und Hass keinen Raum gibt. Daher fordern wir mindestens einen bunten Zebrastreifen an einem gut sichtbaren öffentlichen Ort in unserer Stadt. Eignen würde sich dafür zum Beispiel das Braunschweiger Kultviertel“, erklärt die Fraktionsvorsitzende der BIBS Bianca Braunschweig.

Forderung nicht neu


Bereits in der Vergangenheit hat die BIBS-Fraktion im Zuge des letztjährigen Sommerlochfestivals interfraktionell gefordert, dass die Stadt die Sichtbarkeit eines vielfältigen und weltoffenen Braunschweigs erhöhen soll. Eine der vorgeschlagenen Maßnahmen war unter anderem die Einrichtung eines bunten Zebrastreifens. Die Verwaltung prüfte diesen Vorschlag, lehnte ihn aber aufgrund verkehrsrechtlicher Belange ab, da Zebrastreifen als Verkehrszeichen nicht bunt sein dürften. Beispiele aus anderen Städten zeigten aber, es geht eben doch - so ist sich die BIBS sicher.

„Gerade erst wurde in Nürnberg ein Zebrastreifen in Regenbogenfarben am Anfang einer Fußgängerzone in der Altstadt eingerichtet und damit die verkehrsrechtliche Problematik umgangen. Auch in Bonn wurde Anfang des Jahres ein bunter Zebrastreifen in eine Fußgängerzone gelegt und hat damit zwar keine Funktion für den Verkehr, dafür aber umso eindrücklicher eine gesellschaftliche Funktion. Zeigt der Zebrastreifen doch, dass man in Nürnberg und Bonn für die queere Community einsteht“, betont die BIBS-Ratsfrau Silke Arning.

Ausschreitungen gegen queere Menschen


Besonders in Anbetracht des queerfeindlichen Angriffs beim vergangenen Sommerlochfestival sei es Zeit, dass Braunschweig noch nachdrücklicher zeigt, "dass es hier für Gewalt und Queerfeindlichkeit keinen Raum gibt und die Stadt solidarisch und wertschätzend hinter ihren
queeren Einwohnern steht", so die BIBS.


„Die gleichgeschlechtlichen Ampelfiguren am Bohlweg sind bereits ein tolles Zeichen der kulturellen Vielfalt in Braunschweig. Jetzt gilt es, dass Braunschweig erneut Farbe bekennt und weitere dauerhafte Symbole gegen Ausgrenzung und für Toleranz an gut sichtbaren Orten installiert. Auch international zeigen zahlreiche Städte, dass Zebrastreifen in Regenbogenfarben eine besondere Sichtbarkeit und Strahlkraft besitzen. Sowas brauchen wir auch in Braunschweig“, stellt BIBS-Ratsfrau Sabine Bartsch fest.


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