Braunschweig. Immer mit der Ruhe. Der Schulausschuss hat in seiner Sitzung am Freitag in der hitzigen Diskussion um die Grundschule Rüningen etwas Druck aus dem Kessel genommen. Die Ausschussmitglieder stimmten mehrheitlich für einen Änderungsantrag von Grünen und SPD, der allen Beteiligten die Möglichkeit gibt, gründlich über alles Weitere nachzudenken - und vor allem zu reden.
Die befürchtete Schließung der Grundschule (BraunschweigHeute.de berichtete) ist nun vorerst vom Tisch. Nach langer Diskussion beschlossen die Mitglieder des Schulausschusses das, was schon so ähnlich in der vorletzten Sitzung des Rüninger Stadtbezirksrats als Kompromissvorschlag genannt wurde (Braunschweigheute.de berichtete ebenfalls): für die Zeit der Schulsanierung zwei Klassen der Grundschule in die Gartenstadt auszulagern. Dabei müsse ein Transport durch Schulbusse sichergestellt sein und Klassenverbände sowie Lehrkräfte müssten beibehalten werden. Was nach der Sanierung mit der Grund- und Hauptschule Rüningen passieren soll, müsse nun im Dialog mit allen Beteiligten, also Eltern, Schulvorstand und Schulausschuss, herausgearbeitet werden.
Das verschafft nicht nur der Verwaltung Zeit. Zeit, die sie bisher nicht hatte. Denn sie musste auf den Beschluss der Schulvorstände in Rüningen und auch in der Gartenstadt reagieren, und zwar rechtzeitig vor Beginn des nächsten Schuljahres. Die Eile zeigte sich in widersprüchlichen Formulierungen in der Vorlage, und Ulrich Markurth sagte im Ausschuss, mehr Zeit wäre besser gewesen, um alle denkbaren Szenarien durchzuspielen. Zu dem Kompromiss sagte er: "Es ist kein Problem, darüber zu reden", doch er warnte vor zu viel Aufschieberei: "Irgendwann muss entschieden werden."
Der beschlossene Änderungsantrag von SPD und Grünen im Wortlaut:
1. Die Aufhebung des Grundschulzweigs der Grund- und Hauptschule Rüningen wird derzeit nicht beschlossen.
- Während der Sanierung der Grund- und Hauptschule Rüningen werden zwei Grundschulklassen der Grund- und Hauptschule Rüningen an die Grundschule Gartenstadt ausgelagert.
- Ab dem Schuljahr 2014/2015 werden dazu die Klassen 1 und 2 ausgelagert.
- Die Verwaltung wird gebeten, sicherzustellen bzw., soweit es nicht in ihren Zuständigkeitsbereich fällt, darauf hinzuwirken, dass folgende Konditionen bei der Auslagerung berücksichtigt werden:
- Beibehaltung der bestehenden Klassenverbände;
- Nutzung eines Schulbusses für alle Rüninger Schülerinnen und Schüler;
- größtmögliche Beibehaltung der gewohnten Bezugspersonen (Lehrkräfte/päd. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter), um die pädagogische Kontinuität zu ermöglichen;
- Beibehaltung der Ferienbetreuung in Kooperation mit dem KJZ Rüningen;
- keine Veränderung der Betreuungskosten für die Eltern.
5. Über die weiteren Perspektiven der Grund- und Hauptschule Rüningen wird in einem intensiven und fortlaufenden Dialog mit dem Schulvorstand, dem Stadtbezirksrat und dem Schulausschuss im Rahmen der Schulentwicklungsplanung entschieden. Dabei sollen der Wunsch des Stadtteils nach einer Grundschule vor Ort, die Entwicklung der Schullandschaft, aber auch pädagogische Aspekte ausreichend berücksichtigt werden.“
Am 8. Juli berät der Verwaltungsausschuss in nichtöffentlicher Sitzung über die so geänderte Vorlage.
mehr News aus Braunschweig