Braunschweig. 801 repräsentativ ausgewählte Bürgerinnen und Bürger ab 15 Jahren wurden zur Lebensqualität in Braunschweig telefonisch interviewt. Das Ergebnis knüpft an die guten Resultate früherer Befragungen an. Bei nahezu allen Fragen oder Themen wird die Situation in Braunschweig besser beurteilt als im Durchschnitt aller 24 Städte. Dies berichtet die Stadt Braunschweig in einer Pressemitteilung.
Zum fünften Mal seit 2006 hat die Stadt Braunschweig in einem Gemeinschaftsprojekt mit 23 weiteren deutschen Städten im vergangenen Jahr ihre Bürgerinnen und Bürger zu unterschiedlichen Aspekten der Lebensqualität in ihrer Stadt befragt. Und auch im Vergleich zu den anderen mittleren Großstädten (150.000 bis 450.000 Einwohner) liegen die meisten Beurteilungen im oberen Drittel. Darunter sind Spitzenpositionen in den Bereichen Umgang mit öffentlichen Finanzen, öffentliche Sicherheit, Einzelhandelsversorgung oder auch das Erscheinungsbild von Plätzen, Märkten und der Fußgängerzone.
"Ein großes Kompliment für unsere Stadt"
"In Braunschweig fühlen sich die Menschen wohl. Hier leben und arbeiten sie gern, hier sehen sie ihre Zukunft", kommentiert Oberbürgermeister Ulrich Markurth. "Das Ergebnis ist ein großes Kompliment für unsere Stadt und bestätigt, dass wir bei der Stadtpolitik die richtigen Schwerpunkte setzen. Es ermutigt uns, in diesem Sinne weiter für Braunschweig zu arbeiten."
Öffentlicher Haushalt gut organisiert
Der Umgang mit öffentlichen Finanzen wird unverändert deutlich besser beurteilt als im Durchschnitt der 24 Städte. Unter den mittleren Großstädten erreicht Braunschweig in dieser Frage den Spitzenwert. Die Befragten attestieren Politik und Verwaltung von Umfrage zu Umfrage ein steigendes Engagement für Familien. Auch die Möglichkeiten, in Braunschweig Familie und Beruf zu vereinbaren, werden überwiegend positiv gesehen.
Auch nachts ist Braunschweig sicher
Die Braunschweiger Schulen wurden im Verlauf der fünf Umfragen kontinuierlich besser beurteilt und erreichen aktuell das Niveau des Städtedurchschnitts. Mit öffentlichen Flächen (Märkte, Plätze, Fußgängerzone), Grünflächen und dem Zustand von Straßen und Gebäuden sind die Braunschweigerinnen und Braunschweiger sehr zufrieden. Zum Teil liegen die Werte deutlich über dem Städtedurchschnitt. Das Sicherheitsgefühl bei Nacht wird von den Menschen in Braunschweig besser als im Durchschnitt der Städte beurteilt.
Eine positive Gesamtsituation
Insgesamt ist eine überwältigende Mehrheit der Braunschweigerinnen und Braunschweiger mit ihrer persönlichen Lebenssituation zufrieden. Lediglich die persönliche berufliche Situation wird etwas zurückhaltender im Vergleich zum Städtedurchschnitt beurteilt. Mit ihrer Zukunftsperspektive sind knapp 60 Prozent der Braunschweigerinnen und Braunschweiger zufrieden. Das liege deutlich über dem Durchschnitt der Städte (52 Prozent).
ÖPNV-Nutzung zeigt sich durchwachsen
Uneinheitlich ist die Haltung der Befragten zum ÖPNV. Zwar sind die Menschen in Braunschweig subjektiv damit zufrieden - auch zufriedener als im Durchschnitt der Umfrage -, aber nur eine Minderheit nutzt den ÖPNV auch. Fahrpreise, Taktdichte und Pünktlichkeit waren aus Sicht der Braunschweigerinnen und Braunschweiger zum Zeitpunkt der Umfrage die drei wichtigsten Stellschrauben, um die Nutzungshäufigkeit des ÖPNV zu steigern. Die Umfrage wurde vor Einführung des Stadttaktes und der Erhöhung des Leistungsangebots der BSVG zum 3. Oktober 2019 durchgeführt, nämlich von Oktober 2018 bis Januar 2019.
Braunschweig offenbar eine Fahrradstadt
Das Fahrrad wird in Braunschweig deutlich stärker als tägliches Verkehrsmittel genutzt als im Städtedurchschnitt. Unter den mittleren Großstädten (150.000 bis 450.000 Einwohner) nehmen die Bürgerinnen und Bürger das Fahrrad sogar nur in drei der zehn Städte häufiger als in Braunschweig.
Die Wohnungssuche ist schwierig
Die Einschätzungen der Braunschweigerinnen und Braunschweiger zum Arbeitsmarkt und zum Wohnungsmarkt gehen auseinander. Während noch nie seit Beginn der Umfragen so viele Befragte die Arbeitssuche als einfach empfanden (56 Prozent), gab es noch nie so wenige, die das auch über die Wohnungssuche sagten (19 Prozent). Kritischer werden auch die Gesundheitsdienstleistungen für ältere Menschen eingeschätzt. Das Engagement für Kinder wird seit der ersten Umfrage im Jahr 2006 zunehmend besser beurteilt, allerdings sind noch nicht alle Erwartungen erfüllt.
Oberbürgermeister Markurth: "Natürlich zeigen uns die Bürgerinnen und Bürger auch, wo wir noch besser werden können und müssen, jedenfalls in den Bereichen, für die wir als Kommune verantwortlich sind oder die wir beeinflussen können. Was den Wohnungsmarkt betrifft, so haben wir reagiert, und unsere Wohnbauoffensive zeigt Wirkung. Braunschweigs Einwohnerzahl ist gestiegen und die Abwanderung in Umlandgemeinden ist in 2019 erneut zurückgegangen. In den kommenden Jahren wollen wir Baurecht für rund 6000 weitere Wohneinheiten schaffen.
Viel zu tun bei der Kinderbetreuung
Um den wachsenden Bedarf zu decken, treiben wir auch die Schaffung weiterer Betreuungsplätze für Kinder kontinuierlich voran. Dabei müssen die Planungen neben der steigenden Nachfrage von Eltern auch auf verschiedene politische Entwicklungen wie die Einführung der Beitragsfreiheit in den Kindergärten oder die Flexibilisierung des Einschulungsstichtages angepasst werden. Wir haben in den vergangenen Jahren viel getan, aber es bleibt auch in den kommenden Jahren noch viel zu tun. Der Ausbau der Kinderbetreuung bleibt ein Kraftakt. Leider werden wir beim Ausbau der Kinderbetreuung von Bund und Land nach wie vor nicht in dem Maße unterstützt, in dem dies notwendig und angemessen wäre."
Die ausführliche Darstellung der Umfrageergebnisse ist der beigefügten Veröffentlichung zu entnehmen: "Braunschweig im Urteil seiner Bürgerinnen und Bürger – Fünfte koordinierte Umfrage zur Lebensqualität in deutschen Städten" (Stadtforschung aktuell 15/2019, Referat Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Braunschweig). Ebenfalls anliegend die entsprechende Gremienmitteilung.
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