Flüchtlinge – warum nicht die alte Kaserne?

von Robert Braumann


Wo werden die Flüchtlinge untergebracht? Die Heinrich-der-Löwe-Kaserne ist in jedem Fall keine Option.  Foto: A. Ehlers
Wo werden die Flüchtlinge untergebracht? Die Heinrich-der-Löwe-Kaserne ist in jedem Fall keine Option. Foto: A. Ehlers



Braunschweig. Die Stadt will am Montag, 30. November (19.30 Uhr) eine große Informationsveranstaltung in der Volkswagenhalle abhalten, hier soll den Bürgern näher gebrachten werden, wo die Flüchtlinge, die im kommenden Jahr dauerhaft in Braunschweig untergebracht werden, eine Bleibe finden. Die Heinrich-der-Löwen-Kaserne wird dabei keine Rolle spielen.

Die SPD-Fraktion im Stadtbezirksrat 213 (Südstadt-Rautheim-Mascherode) hatte die Verwaltung gefragt, ob man das Gebäude nicht für einige Monate nutzen könne. Doch die Verwaltung sieht darin keine Option: "Auf dem Gelände der früheren Heinrich-der-Löwe-Kaserne in Rautheim soll unter anderem ein großes Wohngebiet entstehen. Der Projektentwickler Kanada-Bau will in Einfamilien-, Reihen- und Mehrfamilienhäusern 400 Wohneinheiten schaffen. Außerdem sind Büroflächen, Gastronomie und Nahversorgungszentrum und anderes mit einem Lebensmittelmarkt geplant. Im nächsten Jahr soll die Erschließung beginnen. Dafür müssen die Kasernengebäude abgerissen werden.Eine Nutzung der Heinrich-der-Löwe-Kaserne für die Unterbringung von Flüchtlingen würde das geplante Wohnprojekt und damit den Bau der dringend benötigten Wohnungen verzögern und dem Ziel einer Entspannung des Wohnungsmarktes zuwiderlaufen." Vor diesem Hintergrund sei das Objekt für die Unterbringung von Flüchtlingen nicht geeignet.

Leichtbaugebäude wahrscheinlich


Daneben werden auch leerstehende Baumärkte wohl keine Rolle spielen. "Wenn Baumärkte in Frage kommen, dann nur für kurze Zeit. Wir haben im Übrigen der Landesaufnahmebehörde schon sämtliche zur Verfügung stehenden Objekte angeboten – die Entscheidung muss nun das Land treffen", so Sozialdezernentin Dr. Andrea Hanke. Wahrscheinlich scheint, dass die Flüchtlinge dezentrale in Unterkünften untergebracht werden. "Dabei werden wir darauf achten, dass diese Standorte sozial verträglich sind, entsprechende Infrastruktur aufweisen und Stadtteile mit jetzt schon hohem Integrationserfordernis möglichst nicht zusätzlich belastet werden", so Hanke. Möglich scheinen Leichtbaugebäude, in denen Wohnungen für bis zu 100 Personen entstehen könnten. Standorte sind dafür aber zum aktuellen Zeitpunkt nicht bekannt.


mehr News aus Braunschweig


Themen zu diesem Artikel


SPD SPD Braunschweig