Braunschweig. Immer mehr Menschen wollen in Braunschweig leben und arbeiten. Die Stadt ist auf Wachstumskurs, seit Jahren steigt die Zahl der Einwohner und wird sich voraussichtlich weiter erhöhen. Mit vielen Wohnbauprojekten und einer aktiven Wohnbaupolitik, die zum jetzigen Zeitpunkt die Realisierung von über 5.000 Wohneinheiten bis zum Jahr 2020 vorsieht, reagiert die Stadt Braunschweig auf diesen steigenden Bedarf. Und sie macht Tempo bei der Planung: Allein in diesem Jahr sollen die neuen Bebauungspläne für vier Bereiche – Erster Bauabschnitt im nördlichen Ringgebiet, Langer Kamp, Vor den Hörsten und Greifswaldstraße - auf den Weg gebracht und ausgelegt werden, damit der Satzungsbeschluss gefasst werden und im kommenden Jahr die Realisierung, beginnend mit der Erschließung, starten kann. Diese vier Projekte umfassen rund 850 Wohneinheiten.
„Zurück in die Stadt – das ist der Trend bei vielen jungen Familien ebenso wie bei Seniorinnen und Senioren“, erläutert Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer. „Darauf reagieren wir mit einer aktiven Wohnflächenvorsorge, wobei wir darauf achten, dass auch für Menschen mit schmalerem Geldbeutel attraktive Wohnungen entstehen. Als gewachsene, historische Stadt setzt Braunschweig dabei den Schwerpunkt der Wohnbauentwicklung künftig vorrangig auf die Innenentwicklung.“
So würden gezielt nicht mehr genutzte Flächen in integrierten, städtischen Lagen neu gestaltet und revitalisiert, um sie als Wohnbauland nutzen zu können. Dies etwa für die Projekte Taubenstraße und Mittelweg-Südwest. Aber auch die Schließung von Baulücken in vorhandenen Wohnquartieren sei Teil dieser neuen Strategie. „Die Weiterentwicklung der bestehenden Quartiere und die Stadt der kurzen Wege werden damit gefördert, und auf diese Weise wird unser lebendiges, vielschichtiges Stadtbild erhalten“, sagte Leuer.
„Gleichwohl werden wir die Entwicklung von Baumöglichkeiten im äußeren Stadtgebiet nicht vernachlässigen, da es nach wie vor eine Nachfrage nach Bauplätzen in eher ländlich strukturierten Stadtteilen gibt“, fügt der Stadtbaurat hinzu. Hierzu zählen etwa die Projekte „Vor den Hörsten“ und „Holzmoor“ in Waggum und Querum. Leuer: „Neue Siedlungsbereiche im äußeren Stadtgebiet, per ÖPNV gut an die Braunschweiger Kernstadt angeschlossen, werden die Innenentwicklung ergänzen. Die Wohnbauplanungen verteilen sich somit auf das gesamte Stadtgebiet und haben die unter-schiedlichsten Ausprägungen – vom klassischen Einfamilienhaus über gemeinschaftliches Wohnen bis hin zum Geschosswohnungsbau.“
Die folgende Auswahl aktueller Wohnbauprojekte zeigt die Bandbreite:
Nördliches Ringgebiet – Bereich Taubenstraße
Das größte Wohnbauprojekt Braunschweigs liegt, in nur zwei Kilometern Entfernung zur Innenstadt, in der Nähe der gründerzeitlichen Quartiere der Nordstadt: im nördlichen Ringgebiet an der Taubenstraße. Hier entstehen in Kooperation mit der Nibelungen Wohnbaugesellschaft in einem ersten Bauabschnitt bereits rund 500 bis 600 Wohneinheiten - Wohnraum für Familien, Senioren und auch für Studenten wird hier geplant und gebaut. Noch einmal 500 bis 600 Wohneinheiten sind im zweiten und dritten Bauabschnitt geplant. Gleichzeitig wird der Grünbereich rund um den Nordbahnhof als Nordpark gestaltet und bietet zukünftig allen Bewohnern der Nordstadt neue Naherholungsmöglichkeiten.
Langer Kamp
Im östlichen Ringgebiet, dem beliebten gründer-zeitlichen Stadtteil, an der Gliesmaroder Straße wird der ehemalige Krankenhausstandort zum Wohnstandort entwickelt. Nach einem Wettbewerbsentwurf entstehen hier ca. 140 Wohnungen, die vor allem für die große Nachfrage nach gehobenem Wohnraum entwickelt werden. Die Einbettung der neuen Planung in die parkähnliche Situation des ehemaligen Krankenhauses verspricht einen besonderen Standort mit altem Baumbestand zu verwirklichen.
Vor den Hörsten
Waggum als dörflich geprägter Stadtteil ist für Familien, die ein ruhiges Wohnen im Grünen schätzen, der richtige Wohnstandort. Landschaftlich reizvoll am nördlichen Ortsrand gelegen, befindet sich der Standort „Vor den Hörsten“. Hier sind gut 90 Einfamilienhäuser, besonders attraktiv für Familien mit Kindern.
Greifswaldstraße
Der Stadtteil Heidberg verfügt über eine ausgezeichnete Infrastruktur. Schulen, Nahversorgung, medizinische Versorgung, grüne Erholungsbereiche und Stadtbahnanschluss sind hier vorhanden. Besonders ältere Menschen schätzen die Erreichbarkeit aller Einrichtungen des täglichen Bedarfes vor Ort. Teile des in den 60er Jahren entstandenen Stadtteils werden nun erneuert und modernisiert. An der Greifswaldstraße entstehen nach Abriss von leerstehenden Gebäuden gut 40 neue Wohneinheiten sowie eine Altenpflegeeinrichtung.
Weitere Projekte in Planung:
Nördliches Ringgebiet – Bereich Mittelweg Südwest
Vorwiegend im Geschosswohnungsbau entstehen hier rund 250 Wohnungen.
Querum - Holzmoor
Landschaftlich schön an der Wabeaue gelegen, aber auch in den bestehenden Ort eingebunden, wurde hier die Vorplanung für neue Wohnbebauung begonnen.
Querum - Dibbesdorfer Straße Süd
Hier sind ca. 80 Wohneinheiten als Einfamilienhausbau und 35 Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau geplant.
Gliesmarode – Baumschulenweg-Ost
In Ergänzung des Baugebietes Baumschulenweg entstehen ca. 10 weitere Einfamilienhäuser.
Stöckheim – Trakehnenstraße – Ost
An diesem Standort sind ca. 160 Wohneinheiten in Vorplanung.
Westliches Ringgebiet – Spinnerstraße Nordost
Hier entstehen in direkter Okernähe ca. 60 Geschosswohnungen.
Westliches Ringgebiet - Kälberwiese
Die Vorplanungen zur Entwicklung der „Kälberwiese“ zum Wohnstandort werden derzeit betrieben.
Westliches Ringgebiet – An der Schölke
Im Zusammenhang mit dem Standort Kälberwiese wird zudem der Standort „An der Schölke“ mit ca. 55 Wohneinheiten entwickelt.
Weststadt - Alsterplatz
Gemäß dem Siegerentwurf eines Architekturwettbewerbes entstehen hier bis zu 200 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, zum Teil als Eigentums-wohnungen, aber auch für den Mietwohnungsmarkt.
Watenbüttel – Otto Bögeholz Straße
Hier sind ca. 10 Wohneinheiten im Einfamilienhausbau geplant.
Watenbüttel – Okeraue
Landschaftlich schön an der Okeraue gelegen sol-len hier ca. 35 Einfamilienhäuser entstehen.
Ausgewählte Projekte in Realisierung:
Wilhelmstraße 1
Projekte wie der Umbau der ehemaligen Oeding-Druckerei zu gut 140 Studentenappartements, direkt in der Innenstadt am Steinweg, schaffen zusätzlichen Wohnraum für Studenten. Die Innenstadt wird so zusätzlich belebt, bereichert und als Wohnstandort gestärkt. Der Umbau findet bereits statt.
Blumenstraße-Süd
Das westliche Ringgebiet ist ein lebendiger, durchmischter Stadtteil, der in den letzten Jahren durch umfangreichen Sanierungsmaßnahmen und das Programm „Soziale Stadt“ immer attraktiver wird. Weitere Projekte und Freizeiteinrichtungen führen diese Entwicklung fort. Besonders Augen-merk verdient der Bereich Blumenstraße, wo sich bereits in den letzten Jahren durch interessante und außergewöhnliche Bauprojekte wie „Ayurvedisches Bauen“ ein neuer Wohnstandort mit experimentellen Wohnansätzen entwickelt. Durch weitere rund 30 Wohneinheiten in gemischter Bauweise - mit einem eigens ausgewiesenem Standort für das Projekt „Gemeinschaftliches Wohnen“ - wird diese Entwicklung weitergeführt und bereichert das westliche Ringgebiet um einen neuen Wohnstandort mit individueller Prägung.
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