Braunschweig. Am vergangenen Freitag wurde der Erlass des Niedersächsischen Kultusministeriums mit dem Titel "Die Arbeit in der Ganztagsschule" im Schulausschuss der Stadt Braunschweig vorgestellt. Dabei standen natürlich die Auswirkungen des Erlasses auf die Ganztagsgrundschulen im Rahmen des Braunschweiger Modells im Vordergrund der anschließenden Diskussion.
In diesem Zusammenhang haben alle anwesenden Mitglieder des Schulausschusses begrüßt, dass nun deutlich mehr Lehrerstunden seitens des Kultusministeriums für den Ganztagsbetrieb zur Verfügung gestellt werden.Insbesondere durch die Anhebung der personellen Ausstattung von 25 % auf 75 % durch das Land bei den offenen Ganztagsschulen eröffnen sich neue konzeptionelle Möglichkeiten für den Ganztagsbetrieb mit dem Ziel einer sinnvollen Verzahnung von Unterricht und außerunterrichtlichen Angeboten. Von den Lehrerstunden sind wiederum 40 % kapitalisierbar, das heißt, sie können von den Schulen als Finanzmittel für ihr Budget abgerufen werden und zum Beispiel zur Finanzierung von Kooperationspartnern eingesetzt werden.
Weniger Mittel?
Für Verunsicherung sorgten bekannt gewordene Pläne der Stadtverwaltung, die kommunalen Mittel für den Ganztagsbetrieb der Grundschulen im städtischen Haushalt pauschal um zehn Prozent zu kürzen (BraunschweigHeute.de berichtete). Hierzu äußert sich der Schulausschussvorsitzende Christoph Bratmann (SPD): "Aus kommunaler Sicht ist es immer gut, wenn das Land die Kommunen entlastet. Somit ist die Absicht der Verwaltung, im Ganztag Mittel einzusparen, die jetzt vom Land getragen werden, nachvollziehbar. Allerdings ist noch nicht absehbar, in welcher Größenordnung dies geschehen kann. Hierzu muss vor allem erst mal mit Schulleitungen und Jugendhilfeträgern gesprochen werden." Dieses soll nach Zusicherung der Verwaltung nun zeitnah geschehen, um offene Fragen zu klären und keine funktionierenden Projekte zu gefährden. "Unser Ziel ist und bleibt der quantitative und qualitative Ausbau der Ganztagsbetreuung in Braunschweig", sagt Bratmann. "Auch wenn wir mit dem Braunschweiger Modell der offenen Ganztagsbetreuung bereits ordentlich aufgestellt sind, so gilt es jetzt, dieses konzeptionell in den Schulen weiterzuentwickeln."
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