Braunschweig. Die Diskussion um eine mögliche Namensänderung der Gaußschule in „Carl Friedrich Gauß Gymnasium“ sieht der Fraktionsvorsitzende und schulpolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion, Christoph Bratmann, mit zunehmender Sorge: „Es ist zu befürchten, dass der nun öffentlich ausgetragene Streit um die Namensänderung dem Ansehen der Gaußschule eher unnötig schadet.“ Gemeinsam mit der Fraktion fordert er den Schulvorstand auf, durch eine bindende Abstimmung Klarheit zu schaffen. Die Mitteilung der SPD wird ungekürzt und unkommentiert veröffentlicht.
Vor wenigen Wochen hat der Schulvorstand mit knapper Mehrheit und auf Anraten einer beauftragten Werbeagentur entschieden, die Namensänderung bei der Stadt Braunschweig als Schulträger zu beantragen, um so die Außendarstellung der Schule zu verbessern. Hierüber muss im Schulausschuss sowie im Verwaltungsausschuss des Rates der Stadt Braunschweig abgestimmt werden. Seit kurzem gibt es eine Onlinepetition, in der sich über tausend Menschen, darunter zwei ehemalige Schulleiter, gegen die Umbenennung aussprechen. Bratmann erklärt hierzu: „Aus meiner Sicht ergibt sich der gute Ruf einer Schule nicht aus ihrem Namen, sondern aus der Leistung des Kollegiums, dem Schulklima und der Lernatmosphäre. Kurz: Entscheidend ist nicht, was draußen dran steht, sondern was drinnen stattfindet. In dieser Hinsicht ist die Gaußschule nach wie vor gut aufgestellt.“ Missverständnisse hinsichtlich der Schulform seien im Zusammenhang mit der Gaußschule nicht bekannt, denn jeder Braunschweiger weiß, dass es sich bei der Einrichtung um ein Gymnasium handelt. Darüber hinaus habe die Gaußschule eine über 100-jährige Tradition, in der der Name identitätsstiftend sei. Eine Änderung scheint also objektiv betrachtet nicht notwendig zu sein. Zudem spaltet das knappe Votum des Schulvorstands pro Umbenennung das Kollegium und die Schülerschaft.„Grundsätzlich wollen wir uns den Wünschen eines Schulvorstands aber nicht von vornherein verschließen“, skizziert Bratmann die Position der SPD-Fraktion. „Unter den derzeitigen Voraussetzungen ist die Namensänderung für uns aber nicht zustimmungsfähig. Ich empfehle deshalb dringend, eine verbindliche und schulweite Abstimmung hinsichtlich der Namensänderung durchzuführen. So kann der Konflikt beigelegt werden und man kann ein breit getragenes und demokratisches Votum erhalten, welchem wir auch als Fraktion folgen würden“, so Bratmann.
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