Geplantes Konzerthaus: Grüne wollen Zugang für alle Bevölkerungsschichten

Am von Vielen kritisierten Standort hat die Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen dagegen nichts auszusetzen.

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(Symbolbild) | Foto: Pixabay

Braunschweig. Die neuen Pläne für ein mit der Musikschule kombiniertes Konzerthaus in Bahnhofsnähe hat in den vergangenen Wochen für viel Diskussion gesorgt. Insbesondere dass der Standort nicht in der Innenstadt liegt, erntete Kritik einiger Parteien, aber auch des Arbeitsausschusses Innenstadt (AAI). Nun meldet sich die Ratsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen in einer Pressemeldung zu Wort. Am Standort hat man demnach nichts auszusetzen, wohl aber Verbesserungsvorschläge, die man in Form eines Änderungsantrages in die Gremien eingebracht habe.



Die Fraktion habe Bedingungen formuliert, unter denen sie den Grundsatzbeschluss zum Neubau der Städtischen Musikschule und eines Konzerthauses im Bahnhofsquartier am Rande von Viewegs Garten politisch mittragen würde. Das hätten die Grünen Ratsmitglieder im Rahmen einer Fraktionssitzung am gestrigen Montag entschieden. Ein entsprechender Änderungsantrag werde bereits am morgigen Mittwoch in den zuständigen Fachausschüssen zur Diskussion stehen.

Echtes "Zentrum der Musik"


Vor diesem Hintergrund erklärt der Grüne Fraktionsvorsitzende Helge Böttcher: „Wir sehen in dem Vorhaben eine große Chance für die Weiterentwicklung der Braunschweiger Kulturlandschaft. Und wir halten es auch für sinnvoll, beide Einrichtungen an einem Standort zu bauen. Zwischen Musikschule und Konzertsaal sehen wir starke Synergien – durch gemeinsame Projekte könnte ein echtes `Zentrum der Musik´ entstehen. Dabei legen wir großen Wert darauf, dass ein niedrigschwelliger Ort für alle Bevölkerungsschichten entsteht, für kulturelle Bildung und Veranstaltungen ebenso wie für Begegnung und Kommunikation."

Kosten transparent halten


Wichtig sei den Grünen zudem, dass alle Kosten transparent dargestellt würden, die durch das Projekt entstehen – nicht nur die Investitionssumme, auch die Folgekosten inklusive Zinsbelastung, jährlichen Betriebskosten, Abschreibungen etc.. Um in zwei Jahren eine fundierte Entscheidung über die Realisierung treffen zu können, fordere man die Verwaltung auf, den politischen Gremien einen halbjährlichen Bericht vorzulegen.

Mit dem Standort hat man dagegen offenbar keine Probleme. „Wir halten das Bahnhofsquartier grundsätzlich für einen gelungenen Standort für einen Neubau der Musikschule und eines Konzertsaales. Von dem geplanten Architektur-Wettbewerb versprechen wir uns innovative Ideen zur baulichen Umsetzung dieses anspruchsvollen Projekts", erklärt die Grüne Fraktionsvorsitzende Lisa-Marie Jalyschko. Besonders wichtig sei den Grünen die Zertifizierung des Gebäudes nach dem Goldstandard der DGNB (Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen). Dies bedeutet höchste Ansprüche an die Energieeffizienz, den Einsatz nachhaltiger Baustoffe sowie eine klimaresistente Architektur, zum Beispiel mithilfe von Dach- und Fassadenbegrünung.

Klimaschutz wichtiger


"Uns ist klar, dass es einen solchen `grünen Leuchtturm´ nicht zum Nulltarif geben kann. Umso wichtiger sind ein solides Betriebskonzept sowie eine sehr sorgfältige Prüfung der Finanzierung. Das Erreichen der städtischen Ziele in den Bereichen Klimaschutz und Verkehr sowie die Sicherung unserer sozialen Infrastruktur haben für uns oberste Priorität und dürfen nicht für den Konzertsaal zurückstehen. Nur unter dieser Bedingung ist für uns 2025 eine Zustimmung zum Bau denkbar", stellt die Fraktionsvorsitzende klar.


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