Gewerkschaft rät: Bauarbeiter sollen sich „warm anziehen“


Eiskalter Job: Kalte Finger, rutschiger Boden – bei frostigen Temperaturen gehören warme Kleidung und Winterstiefel auf dem Bau zum Arbeitsschutz. Daran dürfe kein Arbeitgeber sparen, so die
IG BAU. Foto: IG Bau
Eiskalter Job: Kalte Finger, rutschiger Boden – bei frostigen Temperaturen gehören warme Kleidung und Winterstiefel auf dem Bau zum Arbeitsschutz. Daran dürfe kein Arbeitgeber sparen, so die IG BAU. Foto: IG Bau

Braunschweig. Wenn es draußen eisig wird, können sie nicht einfach ins warme Büro: Die 1.700 Bauarbeiter in Braunschweig haben derzeit einen frostigen Job. Mit Blick auf die niedrigen Temperaturen rät die Gewerkschaft IG BAU Maurern, Dachdeckern & Co., sich „warm anzuziehen“ und den Arbeitsschutz im Winter ernst zu nehmen.


„Dunkelheit auf der Baustelle, rutschiger Gerüstbelag, Schneetreiben auf dem Dach – in der kalten Jahreszeit steigt die Unfallgefahr“, wirdKarl-Heinz Ehrenberg in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft zitiert. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Braunschweig-Goslar geht wegen der aktuell hohen Auftragslage auf dem Bau von einem erhöhten Risiko aus. „Wer unter Termindruck arbeitet, bei dem kommt der Arbeitsschutz oft zu kurz. Aber das kann fatale Folgen haben“, warnt Ehrenberg. Viele Firmen bauten im Winter durch, um ihre Projekte zu stemmen. Der Mangel an Fachkräften verschärfe das Problem.

Warm einpacken!


Für Gewerkschafter Ehrenberg steht fest: „Wer bei niedrigen Temperaturen auf Gerüste klettert und dabei auch noch Stahlträger schleppt, muss gut gegen Kälte, Schnee und Eis geschützt werden. Arbeitsschutz ist kein Geschenk der Arbeitgeber. Jeder Bauarbeiter hat ein Recht darauf, dass seine Gesundheit nicht aufs Spiel gesetzt wird.“ Die IG BAU Braunschweig-Goslar rät insbesondere zu warmer und wasserabweisender Kleidung. Jacke und Hose sollten aus atmungsaktiver Mikrofaser sein, empfiehlt Ehrenberg. Für ausreichend Wärme sorge Wäsche aus Fleece-Material.

Geschützte Räume zum Aufwärmen


„Ein Muss sind auch Sicherheitsschuhe mit gutem Profil, Thermo-Handschuhe und eine Wintermütze unterm Helm“, so der Gewerkschafter. Besonders wichtig sei in diesen Tagen zudem eine „warme Bau-Bude“. Die Beschäftigten müssten geschützte Räume haben, in denen sie sich zwischendurch mit heißem Kaffee, Tee oder Brühe aufwärmen könnten. Detaillierte Infos für den richtigen Arbeitsschutz im Winter finden Beschäftigte und Arbeitgeber bei der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) im Netz unter: www.bgbau.de/winter.

Bau-Boom 2019


Die IG BAU geht davon aus, dass der Bau-Boom in Niedersachsen auch in diesem Jahr anhält. 2018 verzeichnete der Wohnungsbau erneut kräftige Umsätze und setzte damit den Trend aus den Vorjahren fort. 2017 wurden in Niedersachsen insgesamt rund 28.500 Wohnungen fertiggestellt, so das Statistische Bundesamt. Das sind 47 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor.


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