Braunschweig. Thomas Gottschalk hat am Mittwochabend seine Autobiographie "Herbstblond" in der Braunschweiger Buchhandlung Graff vorgestellt. Der Showtitan eröffnete vor gefülltem Saal ungewohnt intime Momente und erklärte, wie er sich bei seinem ersten Mal eine Gehirnerschütterung zuzog.
Schon zwei Mal zuvor hat Gottschalk die Löwenstadt besucht. An seiner Seite waren damals Stars wie Mick Jagger, Sarah Connor und Claudia Schiffer, sowie natürlich sein umfangreiches "Wetten, dass...?"-Team. Diesmal aber kam der Moderator alleine, lediglich mit einem Buch in seiner Hand. Mit "Herbstblond" zeichnet Thomas Gottschalk seinen Lebensweg nach, vom schlechten Schüler, der nur mit Tricks sein Abi schaffte, bis hin zu einem der wichtigsten Persönlichkeiten der deutschen Fernsehlandschaft. Eigentlich kennt den Showmaster jeder, so ganz aber eben doch nicht. Das Braunschweiger Publikum merkte schnell, dass das Herzstück seiner Autobiographie nicht in der Beschreibung seines Karriereweges liegt, sondern in den kleinen Anekdoten, die dazu fähig sind, diesen Weg in ein ganz neues Licht zu rücken.
Thomas Gottschalk scherzt mit intimen Details
Der Entertainer gab rührende Einblicke in seine Freundschaft mit Marcel-Reich-Ranicki, den er nicht nur als intellektuellen Freund gerne an seiner Seite wusste, sondern auch, so oft er konnte, imitierte. Dann erklärte er mit ironischem Lächeln, dass er in seiner Sendung "Wetten, dass...?" nur deshalb seinen Gästen so gerne ans Knie fasste, weil ein Mädchen ihm das mit kalter Geste bei seinem ersten Date verboten hatte und schließlich verriet er sogar, dass er sich bei seiner Entjungferung durchgehend den Kopf an einem Holzbrett stieß, was in der Buchhandlung für einige Schmunzler sorgte.
Ein Fernseh-Titan wird nostalgisch
Irgendwann, mitten in seiner Lesung legte Gottschalk dann sein Buch beiseite und suchte den Kontakt zu seinem Publikum. Er pickte sich eine junge Zuschauerin aus der Menge, holte sie neben sich und stellte eine Frage, deren Antwort er eigentlich selbst schon wusste: „Schaust du Samstagabends überhaupt noch Fernsehen?“. Sie schüttelte den Kopf. Gottschalk ist sich sicher, die Ära des Fernsehens neigt sich dem Ende zu und macht langsam aber sicher den Streaming-Diensten Platz und er weiß, daran kann auch ein Titan wie er jetzt nichts mehr ändern. Fast schon nostalgisch schwelgte er deshalb in Erinnerung: „Ich hätte in den 90er Jahren ein Telefonbuch vorlesen können und hätte 13 Millionen Zuschauer gehabt.“ Aber auch wenn das heute kaum noch möglich wäre, die Buchhandlung Graff wusste Gottschalk allemal zu füllen. Deswegen fügte er optimistisch hinzu: „Braunschweig ist schön und Buchhandlungen sind gut geheizt. Ich sehe da eine Zukunft.“
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