Braunschweig. Für mehr Einsatz der Bundeskanzlerin zum Schutz des Klimas gingen deutschlandweit Greenpeace-Aktivisten am vergangenen Samstag in 62 Städten auf die Straße. Auch in Braunschweig forderten die Umweltschützer von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), ihren internationalen Versprechungen national Taten folgen zu lassen und einen schrittweisen Ausstieg aus der Kohlekraft anzukündigen.
Auf einem Banner vor dem Staatstheater fragten sie: "Klima- oder Kohlekanzlerin?“ "Die Kanzlerin findet große Worte auf der internationalen Klima-Bühne. Wenn es jedoch um Entscheidungen im eigenen Land geht, sieht sie stillschweigend zu, wie die Kohlelobby den Klimaschutz sabotiert“, sagt Helene Geißler Sprecher von Greenpeace Braunschweig. Deutschland würde das Klimaziel im Jahr 2020 nur erreichen können, wenn die Kohleverstromung deutlich reduziert würde. Doch um die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) vorgeschlagene Klimaabgabe auf alte Kohlekraftwerke ist Streit entbrannt. Kohlekonzerne, Gewerkschaften und der Wirtschaftsflügel der CDU blockierten die notwendige Drosselung der Klimakiller. Unter dem massiven Druck schiene sich Gabriel nun der Kohlelobby zu beugen. Sein neuer Vorschlag: Der Kraftwerksbereich solle nur noch 16 Millionen Tonnen CO2 einsparen statt der ursprünglich vorgesehen 22 Millionen Tonnen. So verfehle die Bundesregierung jedoch ihr Klimaziel und blamiere sich beim kommenden G7-Gipfel im bayerischen Elmau. Anfang Juni beraten dort die sieben größten Industriestaaten über Klimaschutz. Das Ergebnis gilt als wichtiges Signal für den Weltklimagipfel Ende 2015 in Paris.
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