Braunschweig. Es soll sich einiges tun im regionalen öffentlichen Nahverkehr. Mit einer Änderung des Nahverkehrsgesetzes sollen in Zukunft jährlich 25 Millionen Euro mehr für die Förderung der Mobilität in der Region zur Verfügung gestellt werden. Damit sollen verschiedene Verbesserungen auf den Weg gebracht werden. Im Rahmen eines Mobilitätstages in Braunschweig informierten der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil, der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies und Oberbürgermeister Ulrich Markurth über Chancen und Pläne mit den neuen finanziellen Mitteln.
Statt den bisherigen 65 Millionen Euro jährlich sollen in Zukunft 90 Millionen Euro pro Jahr für den Nahverkehr in der Region zur Verfügung stehen. Die Oberbürgermeister von Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg hatten diese finanzielle Aufstockung Anfang 2015 gefordert, um verschiedene Projekte und Verbesserungen umsetzen zu können. "Nachdem bereits die Landtagsfraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und die FDP Zustimmung zu einer entsprechenden Änderung des Nahverkehrsgesetzes signalisiert hatten, ist nun der Weg für das Vorhaben frei", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der drei Oberbürgermeister. Wirtschaftsminister Olaf Lies hat nun bereits angekündigt, die Gesetzesänderung in den Landtag einzubringen. Die Mittel sollen an den Zweckverband Großraum Braunschweig gehen, der mit der Organisation des Nahverkehrs in der Region beauftragt ist.
Details sollen nun erarbeitet werden
Die Details für die geplanten Verbesserungen des Nahverkehrs sollen nun erarbeitet werden. Die Veränderungen sollen unter anderem die Taktzeiten von regionalen Bus- und Bahnlinien verkürzen, aber auch neue Haltepunkte und Mobilitätszentren als Schnittstellen von Verkehrswegen und unterschiedlichen Fortbewegungsmitteln schaffen. Wie die Stadt Braunschweig mitteilt, könne außerdem der seit vielen Jahren angedachte Haltepunkt Braunschweig-West, auf der Strecke nach Hannover und Hildesheim gelegen, endlich eingerichtet werden, wodurch die Reisezeit aus dem Südwesten der Stadt nach Wolfsburg, Hannover und Hildesheim nennenswert verkürzt werden soll. Insgesamt ist es das Ziel, die Bedingungen für Pendler spürbar zu verbessern
Ausschnitte der Rede von Ulrich Markurth am Mobilitätstag im Podcast:
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Oberbürgermeister Ulrich Markurth, beim Mobilitätstag. Foto: Jan Borner
Vom Echtzeitprojekt bis zum Radschnellwegenetz
Mit einem Echtzeitprojekt soll zudem künftig durch Displays an zahlreichen Haltestellen in der Region sowie über mobile Apps die exakte Ankunftszeit angegeben werden. Auch W-Lan in regionalen Zügen und Bussen steht auf dem Programm. Geplant ist außerdem ein Radschnellwegenetz, teilt die Stadt Braunschweig mit. Der ZGB prüfe derzeit verschiedene Routen. In den kommenden Monaten würden die Kommunen mit dem ZGB als Nahverkehrsträger gemeinsam abstimmen, welche Maßnahmen konkret umgesetzt werden sollen, erklärte Braunschweigs Oberbürgermeister. "Lange haben wir behauptet, wir wären hier die Verkehrskompetenzregion. Es hat aber keiner gemerkt", sagte Ulrich Markurth im Rahmen des Mobilitätstages, "und deshalb wäre es schön, wenn man zur innovativen Mobilitätsregion käme, die dann auch wirklich erlebbar sein wird. Das ist ein großer Schritt", so der Oberbürgermeister.
Ausschnitte der Rede von Stephan Weil am Mobilitätstag im Podcast:
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Ministerpräsident Stephan Weil, beim Mobilitätstag. Foto: Jan Borner
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