Großübung am Flughafen: Triebwerk fängt nach Landung Feuer

Die Vorbereitung dieser Übung dauerte fast ein Jahr.

von Stefan Stümpel


Am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg wurde am Mittwochabend der Ernstfall geprobt.
Am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg wurde am Mittwochabend der Ernstfall geprobt. | Foto: Stefan Stümpel

Braunschweig. Am Mittwochabend meldete die Crew eines Flugzeugs im Anflug auf den Flughafen Braunschweig-Wolfsburg technische Probleme – zum Glück nur das Szenarium einer großen Krisenübung.



Nach dem Aufsetzten auf der Landebahn bricht ein Feuer aus, Teile des Flugzeugs stehen in Flammen und im Innern macht sich Panik breit. Die Flughafenfeuerwehr rückt sofort aus und beginnt in weniger als drei Minuten mit der Brandbekämpfung. Die Bestimmungen der Internationale-Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) schreiben vor, dass eine Flughafenfeuerwehr an jedem Punkt des Flughafens zu jeder Zeit innerhalb von drei Minuten einsatzbereit sein muss.

Flughafen Braunschweig-Wolfsburg: Viele Verletzte mussten gerettet und versorgt werden


Gleichzeitig werden weitere Feuerwehren und Rettungsdienste alarmiert, die nach kurzer Zeit den Einsatzort erreichen. Crew und Passagiere werden aus dem Flugzeug gerettet und an der Unglücksstelle erstversorgt. In einer Fahrzeughalle wird eine Verletztensammelstelle eingerichtet, in der Rettungskräfte die Verletzten weiter versorgen.

In einer Fahrzeughalle des Flughafens wurde eine Verletztensammelstelle eingerichtet.
In einer Fahrzeughalle des Flughafens wurde eine Verletztensammelstelle eingerichtet. Foto: Stefan Stümpel


Die Verletzten wurden von der Realistischen Notfall-Darstellung Hannover so gut gespielt, dass nicht immer erkennbar war, dass es sich um eine Übung handelt. Ein Team der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) der Berufsfeuerwehr Braunschweig kümmert sich in der Zwischenzeit um die unverletzten Besatzungsmitglieder und Passagiere, Helfer und Angehörige.

Nach rund zwei Stunden ist die Übung mit mehr als 150 Einsatzkräften und fast 100 Übungsbeobachtern von anderen Flughäfen, Feuerwehren, Rettungsdiensten und Aufsichtsbehörden gegen 21:00 Uhr beendet. Michael Schwarz, Flughafengeschäftsführer, bedankt sich im Anschluss bei allen Beteiligten und betonte, dass nur durch solche Übungen die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Rettungsdienste getestet und verbessert werden könne.
Die Kommunikation und Zusammenarbeit der unterschiedlichen Einsatzkräfte habe gut funktioniert, zeigte sich Maik Wermuth, Einsatzleiter und Leiter der Flughafenfeuerwehr, mit dem Ergebnis der Übung zufrieden. Die Vorbereitung dieser Übung, die von der ICAO für Verkehrsflughäfen alle zwei Jahre vorgeschrieben ist, hat fast ein Jahr gedauert.

Zu einem realen Brandereignis am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg kam es im September. Der Flugverkehr musste unterbrochen werden. Mehr dazu lesen Sie in unserem Archivartikel "Brand im Flughafen-Hauptgebäude: Flugverkehr unterbrochen".


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