Grüne Welle auf dem östlichen Ring soll kommen

von Sina Rühland


| Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Braunschweigs jahresdurchschnittliche Schadstoffbelastung bewegt sich relativ genau im vorgegebenen Durchschnittswert der EU. Um das partiell hohe Verkehrsaufkommen zu mindern, Rückstaus zu vermeiden und den Schadstoffwert zu senken, soll ab kommender Woche testweise die "Grüne Welle" auf dem Hagenring-Altewiekring kommen. 

Die Stadt Braunschweig testet ab dem 26. Mai das umweltorientierte Verkehrsmanagement (UVM) – das heißt, dass die Ampelphasen je nach Schadstoffkonzentration in der Luft schalten sollen. Für die Verkehrsteilnehmer, die also zum Früh- oder Abendverkehr auf der Strecke des östlichen Ringes fahren, kann diese Testphase eine sporadisch anhaltende Welle der Grünphasen bedeuten. "Das umweltorientierte Verkehrsmanagement ist eine innovative Technik und in seiner Wirkung flexibel, indem es sich auf die jeweilige Situation und die örtlichen Gegebenheiten einstellt", erklärt Stadtbaurat Christoph Leuer. Mit der neu reagierenden Steuerung der Lichtanlagen könne also zukünftig der Stop-and-Go-Verkehr vermindert werden. Um die umweltorientierte Schaltung zu testen, habe man sich für die östlichen Ring entschieden, da dort durch schmale Straßen und Bebauung die Grenzwerte häufiger überschritten würden. Zudem staue sich der Verkehr an einigen Stellen auf dem Ring regelmäßig.

"Grüne Welle" vorerst nur auf Probe




Bevor der Verkehr auf dem Altewiekring stockt, kann das System künftig die Ampelschaltung etwa am Hauptbahnhof modifizieren. Somit könnte die Grünphase Richtung Ring zeitweise um wenige Sekunden verringert werden. Dies hätte den Effekt, dass der "Nachschub" an Fahrzeugen kurzzeitig etwas verzögert würde. Im Testbetrieb, der jetzt startet, ist das System noch nicht an die Umweltdaten gekoppelt, da sonst die Erprobung nur stattfinden könnte, wenn tatsächlich Grenzwertüberschreitungen in der Luftbelastung vorliegen. Es würde zu lange dauern, bis belastbare Daten vorliegen. Vielmehr sollen täglich zu bestimmten Zeiten probeweise verschiedene Ampelschaltungen durchgespielt, um die Auswirkungen auf den Verkehrsfluss feststellen zu können. "Dabei wird es auf dem Ring, insbesondere am Hauptbahnhof, zu Veränderungen im Verkehrsablauf für Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger kommen“, erläutert Stadtbaurat Leuer. "Verzögerungen sind möglich. Dafür bitten wir die Verkehrsteilnehmer um Verständnis.“

Das Verfahren zum umweltorientierten Verkehrsmanagements wurde von der Bellis GmbH zusammen mit den Partnern BLIC GmbH, IVU Umwelt GmbH und WVI GmbH in Forschungsprojekten entwickelt, die vom Bundesministerium für Wirtschaft (BMWi) und dem Land Niedersachsen finanziell gefördert worden sind. Die Stadt Braunschweig hatte das Konsortium unter Führung der Bellis GmbH, die mit dem Betrieb der Ampeln und dem Verkehrsmanagement in Braunschweig betraut ist, beauftragt, für den Bereich Altewiekring-Hagenring die praktische Erprobung zu realisieren. Die Probephase läuft bis Juli dieses Jahres und könnte vorerst bis zum Ende des Jahres regulär weiterlaufen.


mehr News aus Braunschweig


Themen zu diesem Artikel


Verkehr