Grundschule Rüningen: Eltern beunruhigt, CDU alarmiert

von Christina Balder




Braunschweig. Ruhe ist nicht eingekehrt in Rüningen. Trotz des Kompromisses, der erst im Schul-, dann im Verwaltungsausschuss beschlossen wurde (BraunschweigHeute.de berichtete mehrfach), ist noch immer nichts klar. Einen Änderungsantrag der CDU hatte der Verwaltungsausschuss am Dienstag abgelehnt: Die Verwaltung sollte aufgefordert werden, den Betrieb der Grundschule in Rüningen auch während der Sanierung sicherzustellen. Die aktuelle Beschlusslage, erst nur zwei Klassen in der Gartenstadt zu beschulen und noch einmal genau über die Planungen nachzudenken, halten die Unionspolitiker für "weichgespült" und gefährlich. 

Bei einem Pressegespräch äußerte der Rüninger Ratsherr Oliver Schatta die Sorge, dass aus diesem beschlossenen Kompromiss schleichend eine Dauerlösung werde, "dass die Kinder, einmal in die Gartenstadt  ausgelagert, aus Gewohnheit nicht wieder zurückkommen und die Schule dann doch ausläuft". Dass das ein Verlust für den Ort wäre, hatten alle Mitglieder im Stadtbezirksrat Rüningen bereits mehrfach betont.

Nun soll laut des Beschlusses des Verwaltungsausschusses erst einmal mit allen Beteiligten gesprochen werden. Die CDU-Politiker drängen außerdem darauf, dass die Verwaltung sich des Problems Rüningen gesondert annimmt und nicht mit einer Entscheidung wartet, bis der Schulentwicklungsplan fertiggestellt ist. Das käme nach Ansicht der Fraktion  zu spät - jetzt müsse eine Lösung her.

Grundstück kaufen, anbauen, Containerlösung?


Wie die aussehen soll, müsse Verwaltung nun erarbeiten, befanden die Fraktionsmitglieder. Es müsse, sagte Karl Grziwa, eine Lösung sein, die auf Ort und Situation zugeschnitten sei. Möglich sei es etwa, nach Liegenschaften vor Ort zu schauen, in denen man eine Grundschule unterbringen könne. Selbst für einen Anbau auf dem Schulgelände sei Platz. Anke Kaphammel, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, sagte, auch Containerlösung wäre denkbar, um alle Kinder am Ort zu halten:"Ja, das kostet Geld, aber auch in der Gartenstadt muss Geld in die Hand genommen  werden, um auch nur zwei Klassen aufzunehmen." Das Ergebnis für Rüningen müsse lauten, sagte Grziwa, eine eigene Grundschule für die nächsten Jahrzehnte sicherzustellen. "Aus dem Ort haben wir viel Unterstützung zugesagt bekommen, etwa von der Kirche", erzählt Schatta. "So etwas müsste man nur nutzen."

Vieles, über das sich die CDU-Politiker ärgern, sind Fehlentscheidungen der vergangenen Jahre. Dass im Heidberg eine IGS eingerichtet wurde, wo nun Hauptschulplätze fehlen, ist so eine. "Die steigende Zahl der Rückläufer müssen nun die Kleinsten ausbaden", beklagt Oliver Schatta.

Die Eltern der Grundschüler warten auf Klarheit, was mit ihren Kindern im Herbst passiert




Was alle Beteiligten aber wohl am meisten ärgert, ist die Geschwindigkeit, in der nun alles passieren muss, weil die Entscheidung des Schulausschusses erst vor einigen Wochen fiel. Am Dienstag ist das Votum des Verwaltungsausschusses gefallen, die schon Schüler im kommenden Schuljahr betrifft - ob das Erst- und Zweitklässler sein werden, ist nach wie vor unklar, denn in der Vorlage steht diese Angabe nur in der Begründung. Begründungen werden aber nicht mitbeschlossen; im Text des Beschlusses ist nur von "zwei Klassen" die Rede.  "Eltern von Schulanfängern wissen immer noch nicht, was jetzt passiert", sagt Sonja Mewes, Elternvertreterin der ersten Klasse an der Grundschule Rüningen. "Wir wissen nicht, welche Schulbücher wir kaufen sollen, welche Lehrer wo eingesetzt werden, wir wissen gar nichts."

Die Rüninger seien mit der Qualität der Grundschule sehr zufrieden, das Zusammenspiel mit der Hauptschule laufe bestens, sagt Mewes. Doch nun, vermuten die CDU-Politiker, werde daran gearbeitet, die Schularten zu trennen - und der beschlossene Kompromiss, man müsse erst einmal Gespräche führen, bedeute in Wahrheit nur die Verzögerung der Schulschließung.


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