Hallenbad im Heidberg: Neubau für 8,6 Millionen Euro


Das Hallenbad im Heidberg ist reif für eine Erneuerung. Deshalb sprach sich der 
Aufsichtsrat für einen Ersatzbau aus. Archivfoto:  Sina Rühland
Das Hallenbad im Heidberg ist reif für eine Erneuerung. Deshalb sprach sich der Aufsichtsrat für einen Ersatzbau aus. Archivfoto: Sina Rühland | Foto: Sina Rühland

Braunschweig. Das alte Hallenbad im Heidberg soll einem Neubau für rund 8,6 Millionen Euro weichen. Dies teilte die Stadtbad Braunschweig Sport und Freizeit GmbH am Donnerstag mit. Der Neubau könnte 2020 oder 2021 eröffnet werden.


Bröckelnder Beton, abplatzende Fliesen, unangenehme Gerüche und eine völlig veraltete und ineffiziente Technik sind deutliche Zeichen, dass die Zeit für eine umfassende bauliche Erneuerung reif ist: Nach mehr als 44 Betriebsjahren ist das Hallenbad – nicht zu verwechseln mit dem direkt angeschlossenen, 1993 eröffneten Sportbad – im Heidberg marode.

Das hat eine von der Stadtbad bei einer Ingenieursgesellschaft in Auftrag gegebene Begutachtung ergeben, die nicht nur Untersuchungen der Gebäudesubstanz und der technischen Einrichtungen umfasste, sondern auch die Aufstellung eines Kostenrahmens für das Sanierungsprojekt. Diese Ergebnisse sind am Donnerstag, 26. Oktober, Inhalt einer Mitteilung im Finanz- und Personalausschuss der Stadt.

Vier Varianten standen zur Diskussion


Danach gibt es vier Varianten: Sanierung des 1973 gebauten Hallenbades, mit oder ohne Schließung der Sauna, oder die Errichtung eines Ersatzbaus, ebenfalls mit oder ohne Sauna. Entsprechend bewegen sich die grob geschätzten Investitionskosten zwischen 6,53 und 9,6 Millionen Euro.

„Dies sind erst einmal Anhaltspunkte, die als Grundlage für die nächste Planungsphase dienen“, betonte Stadtbad-Geschäftsführer Christoph Schlupkothen. „Der Kostenrahmen weist eine Ungenauigkeit von rund 40 Prozent (jeweils 20 Prozent Mehr- oder Minderkosten) auf. Realistischere Zahlen können erst dann vorgelegt werden, wenn Anfang 2018 alle Baumassen ermittelt, Räume geplant und Technikanforderungen geklärt sind.“

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Christoph Schlupkothen, Foto: Robert Braumann



Der Aufsichtsrat der städtischen Gesellschaft hatte in seiner Sitzung im Juni Investitions- und Betriebskosten abgewogen und einen Ersatzbau (Kosten 8,6 Millionen Euro) möglichst mit neuer Sauna (eine Million Euro zusätzlich) empfohlen. Auf sie soll aber verzichtet werden können, wenn genauere Berechnungen die Baukosten in die Höhe schießen lassen würden. In diese Überlegungen könnte auch einbezogen werden, stattdessen die Sauna im Bürgerbadepark zu schließen, um damit den Zuschussbedarf geringer steigen zu lassen.

Für diese Version spricht, dass die Nutzungsdauer eines Ersatzbaus 30 Jahren beträgt – rund ein Jahrzehnt länger als die eines lediglich sanierten Hallenbades. Überdies ließe sich seine Nutzungsdauer durch Sanierung noch einmal um weitere 20 auf 50 Jahre verlängern. Energiekosten lassen sich jährlich um rund 50.000 Euro verringern – 10.000 mehr als bei einer Sanierung. Auch das aktuell vorherrschende geringe Zinsniveau spricht dafür, jetzt mehr zu investieren, um zukünftig davon profitieren zu können.

Angebot soll gleich bleiben


Dabei soll das Angebot für Badegäste grundsätzlich gleich bleiben, was vor allem die Größe der Becken betrifft. Umkleidekabinen sollen sich künftig aber kundenfreundlicher als bisher nur noch auf einer Ebene befinden und der Eingangsbereich soll attraktiver gestaltet werden. Weniger sichtbar, aber mit großem Einfluss auf die Betriebskosten, sollen zeitgemäße energetische Standards durch Wärmeschutzverglasung, Dämmung des Daches, Optimierung der Wärmerückgewinnung und Stromeinsparung erreicht werden.

Der Zeitplan könnte so aussehen: Die Planung und eine Kostenberechnung liegen Mitte 2018 vor. Dann entscheidet der Aufsichtsrat final den genauen Bauumfang. Daran schließt sich die Suche nach einem Bauträger an, der möglichst als Totalunternehmer das Hallenbad sozusagen schlüsselfertig übergibt. Bis dahin würden voraussichtlich rund 40 Monate vergehen, so dass mit einer Wiedereröffnung zur Jahreswende 2020/21 zu rechnen wäre. Ab August 2019 würde mit dem Abbruch des Hallenbades begonnen.

„Sobald genauere Planungsergebnisse vorliegen, wird die Stadtbad GmbH die unterschiedlichen Nutzergruppen des Bades zu einem Informationsgespräch einladen“, kündigte Christoph Schlupkothen an. „Dann geht es auch darum, einen neuen Belegungsplan für das Sportbad zu stricken, das während der Bauarbeiten geöffnet bleibt. Die ersten Vorbereitungen dafür beginnen gleichzeitig mit den Planungen Anfang 2018.“ „Wir freuen uns, mit dieser Maßnahme nun auch in unser einziges noch nicht sanierte Hallenbad investieren zu können“, so Schlupkothen weiter.

Zahlen zum Heidbergbad:




  • Baujahr: 1973

  • Ausstattung: 25 Meter Becken, 12,5 Meter Nichtschwimmerbecken, Planschbecken Sauna, Sportbad, Baujahr 1993

  • Ausstattung: 50 Meter wettkampfgerechtes Sportbecken

  • Besucherzahlen 2016: 212.000



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