Hochwasserbericht - Einsatzkräfte füllten 30.000 Sandsäcke

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Die Stadt Braunschweig hat die Daten des Hochwassers zusammengefasst. Foto: TU Braunschweig
Die Stadt Braunschweig hat die Daten des Hochwassers zusammengefasst. Foto: TU Braunschweig | Foto: Sandra Zecchino

Braunschweig. Ende Juli 2017 wurden der Harz und das nördliche Harzvorland von einem mehrtägigen Starkregenereignis getroffen, das zu Hochwasser an verschiedenen Gewässern auch im Stadtgebiet von Braunschweig führte. Die Verwaltung hat nun einen ausführlichen Bericht zum Hochwasser in Braunschweig veröffentlicht.


Erwartungsgemäß gingen die extremen Wetterereignisse mit überfluteten Kellern und Grundstücken einher. Sowohl die Betroffenen als auch die Einsatzkräfte und die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer zeigten sich jedoch gut vorbereitet, so dass das Stadtgebiet vor massiven Schäden bewahrt werden konnte, heißt es in dem Bericht.

Die Dauer und die Intensität des Regenereignisses hätten hierbei jedoch eine nicht unwesentliche Rolle gespielt, räumt die Verwaltung ein. Ein noch längerer Starkregen oder eine noch höhere Regenmenge hätten zu ganz anderen Schäden führen können. Die Wiederkehrwahrscheinlichkeit des diesjährigen Hochwassers liegt bei etwa 20 Jahren und damit weit unter einem 100-jährlichen Ereignis, das die Basis für die Festsetzung der Überschwemmungsgebiete ist.

Der Schwerpunkt, der aus dem Julihochwasser 2017 resultierenden Überschwemmungen, lag im Bereich der Oker. In Braunschweig wurden allerdings die Pegel der Oker von 2002 (5,57 Meter) mit 5,43 Meter noch deutlich unterschritten. Auch die Werte von Schunter (Pegel Harxbüttel) und Mittelriede blieben 2017 unter den Werten von 2013 und weit unter denen aus 2002. Der höchste Wasserstand wurde am 27.Juli um 23:15 Uhr mit 3,26 Meter am Pegel Harxbüttel gemessen. Es gab jedoch auch wieder Überschwemmungen im Bereich der Wabe/ Mittelriede unter anderem am Karl-Hinze-Weg.

30.000 Sandsäcke


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Kräfte mehrerer Ortsfeuerwehren beim nächtlichen Befüllen der Sandsäcke. Foto: Feuerwehr



Während des Hochwassers wurden insgesamt über 30.000 Sandsäcke gefüllt. 10.000 Sandsäcke wurden hilfsweise nach Hildesheim geliefert, da hier am Abend des 25. Juli ein Hilfeersuchen der Stadt Hildesheim einging. Noch in der Nacht wurden10.000 Sandsäcke durch Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Braunschweig gefüllt und mit mehreren Lkw nach Hildesheim transportiert. Weiter wurden2.000 Sandsäcke nach Bad Harzburg und Sand für 2.000 Sandsäcke nach Wolfenbüttel gebracht. Zur Herstellung der Sandsäcke wurden 192 Kilometer Nähgarn verarbeitet und über 750 Tonnen gesiebter Sand.

Schäden


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Mitunter waren 30 Ortswehren im Einsatz. Foto: Sandra Zecchino



Das Hochwasser in Braunschweig sei im Vergleich zu den Orten im Harz und im Harzvorland relativ glimpflich verlaufen. Aber auch in Braunschweig gab es Schäden an städtischer Infrastruktur und an privatem Eigentum. Das Land Niedersachsen gewährt zur Milderung von Notlagen aufgrund von Schäden, die durch die Hochwasser-Ereignisse in Niedersachsen entstanden sind, privaten Haushalten finanzielle Unterstützung als Soforthilfe. Die Soforthilfe wird gewährt, um akute Notlagen bei der Unterkunft oder der Wiederbeschaffung von Hausrat finanziell zu überbrücken. Das Land hat hierfür 15 Millionen Euro. Bei der Stadt Braunschweig wurdenbislang 15 Anträge gestellt. Von diesen wurden neun Anträge bewilligt. Das Auszahlungsvolumen beträgt zurzeit insgesamt 12.000 Euro. Fünf Anträge mussten abgelehnt werden. Das Land Niedersachsen hat zudem Zuwendungenzur Beseitigung der Schäden vom Hochwasseran der öffentlichen Infrastruktur zugesichert. Die Stadt Braunschweig hat hier eine grobe Kostenschätzung in Höhe von zunächst ermittelten 557.000 Euro an das Amt für regionale Landesentwicklung weitergeleitet.

Konzept überarbeiten


Abschließend teilte die Verwaltung mit, dass der Entwurf zum Hochwasserschutzkonzept für Braunschweig vor dem Hintergrund der aktuellen Erfahrungen angepasst werden müsse.Unter anderem möchte man sich gemeinsam mit der Stadt Wolfenbüttel um eine sachgerechte Berücksichtigung der neuen Betriebspläne für die Talsperrenim Harz bemühen.

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