Hohlräume unter dem Rebenring: Sperrungen wohl bis 2018

von Robert Braumann


Die Verkehrsführung auf dem Rebenring wurde vorsorglich geändert. Foto: Robert Braumann
Die Verkehrsführung auf dem Rebenring wurde vorsorglich geändert. Foto: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Die Verkehrsführung auf dem Rebenring wurde vorsorglich geändert. Zwischen Bültenweg und Mittelweg wird der Verkehr seit dem 4. August, auf die beiden südlichen Fahrspuren geleitet. In beiden Fahrtrichtungen steht somit jeweils eine Fahrspur zur Verfügung. Dies wird auch eine längere Zeit so bleiben. 

Umfangreiche geotechnische Untersuchung der letzten Wochen haben ergeben, dass der Abschnitt zwischen Mittelweg und Bültenweg mehrere Hohlräume unter der Straße aufweist. Einige davon konnten bereits verfüllt werden, aber nach aktuellem Stand müssen unter dem Rebenring auf einer Länge von rund 560 Metern, Schmutzwasser und Regenwasserkanal erneuert werden. Die Fahrbahn sei an einer Stelle abgesackt.

Wie kam der Schaden zu Tage?


Eine Fahrbahnabsenkung wäre immer ein Alarmzeichen, ein Risiko für die Autofahrer sei da. Deshalb habe man sich sofort nach Feststellung für die Sperrung entschieden, so Andreas Hartmann, Geschäftsführer der SEBS. Mit verschiedenen Straßenkontrollen überprüfe man immer wieder das Straßennetz, sagte Klaus Benscheidt, Fachsbereichsleiter Tiefbau und Verkehr der Stadt Braunschweig. Man habe ein enges Kontrollnetz, auch Mitarbeiter der Verkehrs-GmbH seien sensibilisiert.

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Zufahrten wurden mit Stahlplatten verstärkt, Foto: Robert Braumann



Wahrscheinliche Entstehungsursache ist eine Besonderheit des vorgefundenen Untergrundes: Durch drückendes Grundwasser wurde feinsandiges Erdreich in einen schadhaften Kanal aus der Zeit um 1900 eingespült. Hartmann sagte den Verkehr dort weiter fahren zu lassen, dies sei unverantwortlich, man arbeite nun mit Hochdruck daran, dass die Arbeiten im Herbst starten könnten. Klaus Benscheidt, Fachsbereichsleiter Tiefbau und Verkehr der Stadt Braunschweig, ergänzte es sei das Ziel, den Verkehr auf dem Rebenring nicht länger als unbedingt nötig zu behindern. Auf den anderen Fahrbahnen sei eine Gefährdung momentan nicht gegeben.

Viele weitere Untersuchungen


Bis zum Beginn der Arbeiten müssten noch zahlreiche Untersuchungen durchgeführt werden. So werden zum Beispiel die Zustände der mehr als 100 Hausanschlüsse überprüft. Man müsse während der Baumaßnahmen mit schwerem Gerät über die Straße fahren, deshalb müsse klar sein, welche Stellen befahrbar wären. Alles müsse umfassend untersucht werden. Erst wenn man alle Informationen gebündelt habe, könne man eine Ausschreibung fertigen, erklärte Hartmann.

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Erste Vorbereitungen laufen, Rebenring, Foto: Robert Braumann


Fertigstellung wohl nicht vor 2018


Aufgrund der ungünstigen Boden- und Grundwasserverhältnisse sei mit einer Fertigstellung wohl nicht vor 2018 rechnen. Man brauche große Baugruben, Kräne und viele schwere Teile die zur Baustelle kommen müssten,  so Hartmann. Es sei zudem eine große Herausforderung im laufenden Betrieb zu arbeiten. Dies ginge immer nur schrittweise, weil das Wasser  umgeleitet werden müsse. Man wolle sehr transparent über die weiteren Schritte informieren. Vollsperrungen werde es aus heutiger Sicht wohl nicht geben, aber ausschließen könne man nichts. Die Verkehrsführung werde wahrscheinlich in großen Teilen so bleiben, wie sie momentan eingerichtet sei, beschrieb Benscheidt das weitere Vorgehen. Bisher habe man nur geringen Rückstau in der Hans-Sommer-Straße feststellen können.


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