Braunschweig. Bereits zum zehnten Mal verlieh die Industrie- und Handelskammer Braunschweig unter den Augen von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil den hauseigenen Sozialtransferpreis. Mit der Verleihung soll besonderes soziales Engagment belohnt und bestärkt werden, wie die IHK in einer Presseinformation mitteilte.
Die Spannung war deutlich spürbar, als der IHK-Sozialtransferpreis am 24.Mai zum zehnten Mal verliehen wurde. »Die Region ist voll mit engagierten Unternehmen, die sich in Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen für das Allgemeinwohl stark machen«, so IHK-Präsident Helmut Streiff, der die Gäste im vollbesetzten Kongresssaal der IHK begrüßte. Er hob ausdrücklich hervor, dass die Verleihung des Sozialtransferpreises nur mit Hilfe unterstützender Unternehmen zu realisieren sei, die alljährlich das gesamte Preisgeld sponsorten.
Der mit 10.000Euro dotierte Hauptpreis ging dieses Mal an die gemeinsame Arbeit der Initiativen Weihnachten für alle e.V., Hochschule Ostfalia und Volksbank BraWo, die sich im Projekt
»Wunscherfüller-Fotoaktion« engagieren. Die Aktion zielt darauf ab, die Weihnachtswünsche armer und wohnungsloser Menschen aus Braunschweig und Umgebung zu erfüllen. Die Studierenden befragen Betroffene nach ihren Weihnachtswünschen und fotografieren diese mit ihren dabei entstandenen Wunschzetteln, die dann im Schlosscarree ausgestellt werden. Besucher der Ausstellung haben die Möglichkeit, Paten der Wünsche zu werden. Die gesammelten Geschenke werden bei einer Weihnachtsfeier des Vereins an die Wünschenden verteilt. Nach 2017 wurde der Verein "Weihnachten für alle e.V" bereits zum zweiten Mal ausgezeichnet. Damals allerdings noch nicht als Verein. »Der Sozialtransferpreis aus dem Jahr 2017 hat unser Projekt auf eine Reise geschickt, die wir uns beim besten Willen nicht hätten vorstellen können«, so Thomas Spork, einer der Hauptpreisträger und Vorsitzender des Weihnachten für alle e.V..
Ein zweites Projekt wird gemeinsam von der Netzlink Informationstechnik GmbH, der Lebenshilfe Braunschweig sowie dem Gymnasium Martino Katharineum durchgeführt. »Jobcaching-Projekte für Menschen mit Handicap« lautet der Titel, der schon vermuten lässt, was die Ziele hinter der Idee sind. Die drei Partner haben sich mit Inklusion in der Berufsorientierung und im Bewerbungsverfahren auseinandergesetzt. Dazu wurden Materialien und Medien in leichter Sprache entwickelt, um Menschen mit Handicap den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern. Das Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro wird zu gleichen Teilen zwischen der Lebenshilfe und dem Martino Katharineum aufgeteilt.
Lob vom Bundesminister
Niedrigschwellige Drogenhilfe und Präventionsarbeit beschreibt die Idee, die einen weiteren, mit 4.000Euro dotierten, Sozialtransferpreis erhält. Das Immobilienunternehmen TAG Wohnen & Service GmbH und der Verein SuPer Salzgitter e.V. haben es sich mit dem Projekt »Kriminal- und Suchtprävention im Stadtquartier Salzgitter Lebenstedt« unter anderem zur Aufgabe gemacht, Schulen zu besuchen, um vor Ort über Drogenkonsum und seine Folgen zu berichten. Die TAG hat für den Verein SuPer in einem der Brennpunkte in Lebenstedt ein Begegnungsbüro eingerichtet, in dem Hilfesuchende Beratung zu Selbsthilfeorganisationen, Entzugsplätzen und anderen Betreuungsmöglichkeiten bekommen können.
Harald Tenzer, Vorsitzender der Jury zur Verleihung des IHK-Sozialtransferpreises, zollte den Preisträgern in seiner Laudatio großen Respekt: »Alle Personen, die sich in sozialen Projekten engagieren, haben Dank und Anerkennung verdient. Ihre Arbeit ist für das Leben in unserer Region von unschätzbarem Wert.« Auch Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, lobte den sozialen Einsatz vieler Unternehmerinnen und Unternehmer in seiner Festansprache. Einen stimmungsvoll musikalischen Rahmen verlieh der Veranstaltung die inklusive Band The Mix der Evangelischen Stiftung in Neuerkerode.
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