Illegale Straßenrennen in Braunschweig?

von Robert Braumann


Das Ende eines Straßenrennens vor einigen Jahren. In der nähe der Hamburger Straße gab es einen schweren Verkehrsunfall. Foto: Polizei Braunschweig/Archiv
Das Ende eines Straßenrennens vor einigen Jahren. In der nähe der Hamburger Straße gab es einen schweren Verkehrsunfall. Foto: Polizei Braunschweig/Archiv



Braunschweig. Gerade in den Sommermonaten kann immer wieder beobachtet werden, wie Fahrer sich an Ampeln gegenüberstehen, dann wird sich einmal tief in die Augen schauen, die Motoren heulen auf und los geht es. RegionalBraunschweig.de hat sich mit Wolfgang Klages, Pressesprecher Polizei Braunschweig, unterhalten. Gibt es besondere Ecken für Raser in Braunschweig oder sogar illegale Straßenrennen? Wie schätzt die Polizei die Situation ein?

Klages sagt: "Gerade junge Fahrer messen gerne mal ihre Kräfte im Stadtverkehr, da gibt es auch immer wieder entsprechende Unfälle. Das ist auch die große Gefahr dabei." Die Polizei habe da ein besonderes Auge drauf und würde solche Fälle rigoros verfolgen. Besondere Ecken für dieses Kräftemessen gebe es aber nicht. "Das passiert meist spontan, da wird sich an der Ampel einmal tief in die Augen geschaut und dann auf das Pedal gedrückt." Einige würden dabei auch auf Publikum nicht verzichten wollen. "Es kommt schon ab und an vor, dass so etwas zum Beispiel auf dem Bohlweg gemacht wird, wenn die Cafés voll sind und man mit dem Gehabe viele Menschen erreicht." Eine Häufung der Vorfälle, wäre dort aber nicht festzustellen. Auch weil die Ampeln so geschaltet wären, dass man schon über mehrere rote Ampeln fahren müsste, um sich ein Rennen zu liefern. Dennoch habe man die Stelle im Blick, es würde aber wahrscheinlich nur besonders auffallen, da viele Personen es vor Ort mitbekommen würden.

An sich sei die Problematik aber generell bei einigen jungen Fahrern zu sehen, die sich und ihre Fahrkünste überschätzen würden. "Die Gruppe der 18-25-jährigen macht nur rund sieben Prozent der Bevölkerung aus, dennoch sind sie sehr häufig in Unfälle verwickelt, das müssen wir immer wieder feststellen", so Klages. Auch nach spontanen Rennen, würde es immer wieder Unfälle geben.

Insgesamt könne man in Braunschweig aber nicht von einer gesteigerten Problematik sprechen. Auch nicht, was illegale Straßenrennen angeht. Man könne nicht sagen, dass der Bohlweg eine Rennmeile wäre. Vor über zehn Jahren hätte es in Braunschweig einmal anders ausgesehen, da habe es mehrere organisierte, illegale Straßenrennen gegeben. Häufig auch mit getunten Fahrzeugen. Die Szene wäre auch heute noch aktiv, aber nicht mehr im Stadtgebiet. "Wir sind als Polizei immer hinterher und die Fahrer wissen, dass sie drastische Strafen erwarten, sollten sie erwischt werden. Deshalb versucht die Szene aktuell nicht mehr so offen aufzutreten." , so Klages


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