Braunschweig. Immer wieder kommt es an Braunschweiger Schulen zu einem sogenannten Amok-Alarm. Die Folgen sind ein sich anschließender großer Polizeieinsatz und eine erhebliche Störung des Schulbetriebs. Eine wirkliche Bedrohungslage gab es aber bislang zum Glück noch nicht. Es liegt auf der Hand, dass die Amok-Knöpfe gezielt dazu missbraucht werden, um den Schulalltag zu stören. Auf Anfrage der AfD-Fraktion beschäftigte sich der Rat der Stadt in seiner Sitzung am gestrigen Dienstag mit dem Thema.
Allein in diesem Jahr ist es bereits zu vier Amok-Alarmen in Braunschweig gekommen. Zuletzt Ende Mai an der Gaußschule. Die AfD-Fraktion wollte nun von der Verwaltung wissen, ob die Alarmierungen jeweils missbräuchlich ausgelöst wurden oder ob technische Probleme vorlagen. Weitere Fragen zielten auf die Größenordnung der Polizeieinsätze und auf das Thema Prävention. Sollte in den Braunschweiger Schulen verstärkt über die Folgen mutwilliger Fehlalarmierungen informiert werden?
Firma verursachte Defekt
"Bei den zurückliegenden Amok-Alarmen an der Grundschule Hohestieg, den Gymnasien Neue Oberschule und Gaußschulen handelte es sich jeweils um missbräuchliche Auslösung", klärt die Verwaltung auf. Für den Fehlalarm an der Grundschule Altmühlstraße sei dagegen ein technischer Defekt, ausgelöst von einer vor Ort tätigen Firma, die Ursache gewesen.
Auch die Polizeiinspektion Braunschweig wurde durch die Verwaltung kontaktiert. Diese lässt wissen: „Seitens der Polizei wird standardmäßig mit einem an der Lage orientiert vorgeplanten Personalansatz auf einen derartigen Einsatz reagiert, der zeit- und lagebedingt immer variabel ist. Genaue Zahlen zu etwaigen Einsatzstärken können wir Ihnen in Bezug auf potentiell wiederkehrende Einsatzlagen aus taktischer Sicht allerdings nicht nennen. Wir bitten um Verständnis.“
Gespräch geplant
Doch welche Ansätze gibt es nun, solche Vorfälle in Zukunft möglichst zu verhindern? Nach den Sommerferien finde ein Gespräch mit den von Fehlalarmen betroffenen Schulen, den Vertreterinnen und Vertretern der Schulformen sowie der Verwaltung zum Thema Amok-Fehlalarm statt, bei dem auch erörtert werden soll, wie zukünftig Fehlalarme möglichst vermieden werden können, so die Verwaltung.