Jahresbilanz 2019: SoVD erkämpft 1,3 Millionen für Mitglieder

Von 1,3 Millionen Euro direkter Geldzahlungen habe der SoVD Braunschweig 750.000 Euro aus Klagen und Widersprüchen gegen die Sozialkassen erstreiten können. Regionalleiter Kai Bursie rät, "nicht vor einer Klage zurückzuschrecken".

Über die Hälfte der Geldzahlungen stammen aus zunächst von den Sozialkassen abgelehnten Fällen (Symbolbild).
Über die Hälfte der Geldzahlungen stammen aus zunächst von den Sozialkassen abgelehnten Fällen (Symbolbild). | Foto: Pixabay

Braunschweig. Im Jahr 2019 habe der Sozialverband Deutschland (SoVD) Kreisverband Braunschweig 1.316.595 Euro an direkten Geldzahlungen für die Mitglieder erkämpft. Damit bewege sich der SoVD nach einem starken ersten Halbjahr auf Vorjahresniveau. Von den 1,3 Millionen Euro seien 748.687 Euro durch Widersprüche und Klagen erstritten worden – gegen vorher von den Sozialkassen abgelehnte Anträge in den Bereichen Rente, Pflege, Gesundheit und Hartz IV. Davon berichtet der SoVD Braunschweig.


„Rechnen Sie das mal auf Deutschland hoch – da kommt eine schöne Summe zusammen, die die Sozialkassen den Versicherten sonst vorenthalten hätten“, sagt Kai Bursie, Regionalleiter des SoVD in Braunschweig. Kai Bursie rät jedem, dessen Antrag bei Sozialkassen abgelehnt wird, sich fachlichen Rat einzuholen und nicht vor einem Widerspruch – und sollte auch der abgelehnt werden – nicht vor einer Klage zurückzuschrecken. Fast jede zweite Klage gewinne der SoVD vor den Sozialgerichten. Denn hier werde sehr gründlich geprüft und die eingesetzten Gutachter seien unabhängig, sie stehen in keinem Vertragsverhältnis zu einer der vor Gericht streitenden Parteien. „Denn in vielen Beratungsgesprächen hören wir bei der Antragsprüfung immer wieder von Gutachtern, die oberflächlich vorgehen und dann einen Antrag ablehnen. Das wundert nicht, werden diese Gutachter doch von den Sozialkassen bezahlt“, berichtet Bursie.

Oberflächliche Gutachter?


„Bei den erkämpften 1,3 Millionen Euro sind nur die direkten Geldleistungen an die Mitglieder berücksichtigt. Medizinische Hilfsmittel, die zum Teil sehr kostenintensiv sind, der Grad der Behinderung oder Nachteilsausgleiche für Behinderte, die den Mitgliedern einen finanziellen Vorteil bieten sowie Reha-Leistungen fließen gar nicht in die finanzielle Wertung ein“, erklärt Bursie. Sein Braunschweiger Kreisverband habe zu Jahresbeginn 5.861 Mitglieder gehabt und nehme bei der Mitgliederentwicklung einen Spitzenplatz unter den 43 Kreisverbänden im Landesverband Niedersachsen ein.

Mehr als 1.400 Verfahren in einem Jahr


Der Verband habe im letzten Jahr 1.426 Verfahren bearbeitet, davon alleine knapp 500 Klagen vor den Sozialgerichten. Häufige Themen in der Beratung seien Rente – auch Erwerbsminderungsrente – und Schwerbehindertenrecht gewesen, gefolgt von der Beratung zur Kranken-, Unfall- und Pflegeversicherung sowie Grundsicherung, Sozialhilfe und Hartz IV.


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