Johanniter-Unfall-Hilfe: Freiwillige steuern Corona-Mobil

Mit dem Corona-Mobil können direkt bei den Patienten vor Ort Abstriche für Coronavirus-Tests gemacht werden.

Johanniter Nils Schuster fährt seit Mitte März ein Corona-Mobil.
Johanniter Nils Schuster fährt seit Mitte März ein Corona-Mobil. | Foto: Schweiger/Johanniter

Braunschweig. Es ist keine Seltenheit, dass Nils Schuster in diesen Tagen an einem Wochenende 1000 Kilometer fährt: Der 28-Jährige engagiert sich nebenberuflich im Ortsverband Braunschweig der Johanniter-Unfall-Hilfe und fährt das Corona-Mobil – eines von drei Fahrzeugen im Auftrag der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), Bezirksstelle Braunschweig, das Abstriche von Corona-Verdachtsfällen nimmt. Dies berichtet die Johanniter-Unfall-Hilfe.


Schuster studiert an der TU Braunschweig Biologie, Chemie und Pharmaingenieurwesen und arbeitet zudem als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Im Moment hat er allerdings Zeit: Sein Arbeitgeber hat ihn freigestellt. Daher hat er sich schnell gemeldet, als Mitte März Freiwillige gesucht wurden, die als Fahrer des Corona-Mobils eingesetzt werden können. Seitdem fährt er viermal in der Woche quer durch die Region – von Braunschweig bis nach Uelzen, Gifhorn bis nach Goslar. Ein weiter Radius, eine durchaus anstrengende Aufgabe. Aber Nils Schuster tut es gerne. „Es ist besser, wir fahren zu den Menschen, als dass die Leute nach draußen gehen müssen“, sagt er. Im Auto sitzt neben Schuster auch immer ein Arzt, der den Abstrich nimmt. Das Verhältnis untereinander sei professionell aber herzlich, berichtet Schuster. Das ist nicht ganz unwichtig: Immerhin verbringen Fahrer und Arzt viel Zeit auf engstem Raum miteinander: Los geht es um 11:30 Uhr im Braunschweiger Stadtzentrum, abends um 22:30 Uhr ist Nils Schuster zu Hause. Dazwischen steuert der 28-jährige Johanniter das Fahrzeug dorthin, wo Abstriche genommen werden müssen. Nach Gifhorn, Wolfenbüttel, Salzgitter oder Helmstedt - je nachdem. Und das mit steigender Tendenz.
Waren es vor zwei Wochen noch rund drei Fälle am Tag, hat sich die Zahl schnell gesteigert. Die KVN kann auf eine Liste von 500 Ärzten aus der Region zurückgreifen, die in einem Corona-Mobil eingesetzt werden können.

Marc Wegner, Dienststellenleiter des Johanniter-Ortsverbands Braunschweig, konnte der KVN Anfang März schnell und unkompliziert die Mitarbeit der Johanniter zusichern. Er ist zufrieden. „Ich bin sehr stolz auf meine Mitarbeiter, dass sie in dieser besonderen Situation auf unterschiedlichste Arten der Bevölkerung helfen und so dazu beitragen, dass die Infektionskurve in die Länge gezogen wird." Neben der Fahrt des Corona-Mobils unterstützten die Johanniter zum Beispiel auch die Tourenplanung der Abstriche.

Nils Schuster geht entspannt, aber respektvoll an seine Aufgabe heran. Angst sich während des Einsatzes zu infizieren, hat der Braunschweiger nicht. Durch sein Johanniter-Engagement und seinen Studiengang besitzt er medizinische Grundkenntnisse. „Ich weiß, wie die Übertragungswege sind und wie ich mich bestmöglich schützen kann.“ Solange er gebraucht wird und Zeit hat, wird der Student quer durch die Region fahren.


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