Braunschweig. Die E-Mobilität nimmt immer weiter zu. Auch die Stadt Braunschweig hat bereits 17 Schnellladesäulen installiert. Doch in Gegenden mit vorwiegend Mietwohnungen sind nur wenig bis keine Ladesäulen vorhanden, was es den Bewohnern dort erheblich erschwert auf ein E-Auto umzusteigen.
"Bewohner von Mietwohnungen haben keine Möglichkeit auf E-Mobilität umzusteigen. Das Tanken dauert einfach zu lange, um das Auto einfach irgendwo in der Stadt zu laden", so Detlef Kühn von der SPD Ratsfraktion im heutigen Wirtschaftsausschuss. In der Fachwelt werde derzeit einheitlich davon ausgegangen, dass 40 Prozent zu Hause und weitere 40 Prozent beim Arbeitgeber geladen werden. Weitere 10 Prozent würden sich auf den Freizeitbereich wie zum Beispiel Sportvereine verteilen. Lediglich für die restlichen 10 Prozent sei die Stadt zuständig, so Klaus Benscheidt. Die Erfahrung zeige, dass die 17 eingerichteten Ladesäulen momentan bei weitem nicht ausgelastet seien.
Breites Netz aus Ladestationen im Internet
Stationen, die nach dem 17. März 2016 errichtet wurden müssen in einem Register angemeldet werden. Diese können anschließend über verschiedene Homepages gesichtet werden, sodass keine Unsicherheit darüber aufkommen kann, wo sich die nächste Ladesäule befindet. Wie viele Stationen es bereits im privaten Bereich gebe, darüber hat die Verwaltung keinen Überblick. Die Einrichtung solcher Anlagen vor Mietwohnungen sieht Benscheidt momentan als nicht notwendig an. "Die Nachfrage aus der Mieterschaft ist bei den meisten Gesellschaften nur vereinzelt oder gen Null. Die Wohnungsbaugesellschaften haben das Thema aber im Blick und sind darauf vorbereitet."
Einen ganz anderen Einwand fand Bürgermitglied Eva Stassek im heutigen Wirtschaftsausschuss. "Die Stadt muss dafür sorgen, dass der CO2 Ausstoß in den Städten verringert wird. Dies kann aber nicht geschehen, wenn es den Bürgern nicht möglich gemacht wird ihre Autos aufzuladen. Wenn keine Säulen da sind, wird auch kein E-Auto bestellt." Ihrer Meinung nach müsse die Stadt hier in Vorleistung gehen. "Es ist unsere Aufgabe etwas zu tun, damit etwas in Bewegung kommt. Braunschweig sticht insbesondere mit seinen Schnellladesäulen hervor und kann sich durchaus sehen lassen. Sicherlich ist das kein Zustand, der für immer anhalten kann, aber momentan gibt es noch genügen freie Kapazitäten", so Benscheidt abschließend.
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