Braunschweig. Auf Einladung des Braunschweiger Kreisverbands von Bündnis 90/Die Grünen diskutierten die Abgeordneten Imke Byl (MdL) und Julia Verlinden (MdB) am Montag im Haus der Kulturen gemeinsam mit zahlreichen Interessierten über den Kohleausstieg in Niedersachsen.
Dabei wurde klar: "Jede und jeder Einzelne zählt!" Das bestätigten auch Kathrin Henneberger, Sprecherin von „Ende Gelände“, und Alexander Siemon von Greenpeace Braunschweig, die die beiden Energiepolitikerinnen zur Veranstaltung eingeladen hatten.
Alexander Siemon berichtete von Aktionen der Braunschweiger Greenpeace-Gruppe und seinen Erfahrungen bei Demonstrationen am Hambacher Wald. Jede einzelne Person könne allein durch den Umstieg auf Ökostrom etwas für den Kohleausstieg tun, so sein Appell. Kathrin Henneberger rief dazu auf, die Proteste von „Ende Gelände“ im Hambacher Wald zu unterstützen. Sie machte klar: “In der Vielfalt liegt die Stärke. Gemeinsam und solidarisch können wir den Hambacher Wald retten und die Ära der fossilen Brennstoffe beenden!“
Einigkeit bestand in der Runde, dass es einen breiten gesellschaftlichen Protest für den Kohleausstieg braucht, ähnlich wie bei der Atomkraft. Deutlich wurde außerdem, dass der Ausstieg aus der Kohlekraft bald beginnen muss. „Wenn Deutschland in den nächsten Jahren seine Klimaziele irgendwie erreichen möchte, müssen wir jetzt endlich anfangen, die ersten Kraftwerke abzuschalten – mindestens 20 Stück innerhalb der nächsten 24 Monate“, erklärte Julia Verlinden.
Dass der Kohleausstieg auch in Niedersachsen schnell umgesetzt werden muss, ist die Botschaft der beiden Abgeordneten Byl und Verlinden aus Land und Bund. Sie hatten in den letzten Wochen alle Kohlekraftwerks-Standorte in Niedersachsen besucht. „Die Wärmeversorgung muss zwar teilweise umgestellt werden, wenn Kohlekraftwerke vom Netz gehen. Doch es gibt Alternativen. Eine Umstellung auf 100% erneuerbare Energie ist möglich“, resümiert Imke Byl die Erkenntnisse ihrer Tour „Niedersachsen kohlefrei!“.
Unter dem Motto „Kohle stoppen! Klimaschutz jetzt!“ ruft ein breites Bündnis am 1. Dezember zu zwei zeitgleich stattfindenden Demonstrationen in Berlin und Köln auf. Infos gibt es unter https://www.klima-kohle-demo.de/.
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