Braunschweig. In vielen Städten in Deutschland gibt es günstigere Kurzstrecken-Tickets. In Braunschweig bisher dagegen nicht. Immer wieder fragen Leser, warum so etwas nicht auch in der Löwenstadt möglich ist.
Gisela Noske, Pressestelle ZGB, erklärte gegenüber regionalHeute.de: "Das Tarifsystem des Verbundtarifs Großraum Braunschweig (VRB) gilt seit seiner Einführung im Jahr 1998 und orientiert sich an den damals vorhandenen Gemeindegrenzen. An eine Änderung dieser Zonen ist aktuell nicht gedacht, auch wenn sich einige Gemeinde-Zuschnitte inzwischen geändert haben (Stichwort: Fusionen). Der ÖPNV (öffentliche Personennahverkehr) im Verbundgebiet ist auf einer sogenannten „Nutzer-finanzierter“ Basis konzipiert und ausgerichtet. Wenn nun Tarifzonen verändert oder zusammen gelegt würden, bedeutet dies für die Verkehrsunternehmen weniger Einnahmen (Preis für ein Ticket reduziert sich). Dann müssten aber die Kommunen und Landkreise den ÖPNV durch höhere Umlagen und Zuschüsse finanzieren, um das aktuelle Angebot aufrechtzuerhalten. Diese Umlagen werden aus Steuermitteln bezahlt. Und das wiederum hieße, dass am Ende alle Steuerzahler diesen ÖPNV finanzieren, ohne, dass alle ihn nutzen. Deshalb hatten sich alle Parteien hier in der Region auf den oben genannten Nutzer-finanzierten ÖPNV geeinigt."
Es wird an Lösungen gearbeitet
Mittelfristig solle sich daran aber etwas ändern, man arbeite an einer Abrechnung nach tatsächlich gefahrenen Kilometern. Das sei im Verbundgebiet derzeit noch nicht möglich, weil in den Unternehmen die Technik noch nicht vorhanden ist, so Noske weiter. Sollte diese Entwicklung eintreten, könnten kürzere Strecken auch mit günstigeren Tickets befahren werden. Bis dahin empfiehlt Noske den Kunden, die nicht regelmäßig den ÖPNV nutzen, sich 10er Karten zuzulegen. Diese Karten sind im Vergleich zu Einzelfahrscheinen günstiger.
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