Kommt nach „Kirmes to go“ der temporäre Freizeitpark?

Unter dem Motto „Sommer in der Stadt“ möchte die CDU den Schaustellern helfen. Auch gebührenfreie Sondernutzungsmöglichkeiten werden angeregt.

Ist die Initiative "Kirmes to go" nur der Anfang?
Ist die Initiative "Kirmes to go" nur der Anfang? | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Mit kreativen Lösungen wie gebührenfreien Sondernutzungsmöglichkeiten für Stände unter dem Motto „Sommer in der Stadt“ oder dem Aufbau eines temporären Freizeitparks auf dem Harz- und Heide-Gelände versucht die CDU-Ratsfraktion den hiesigen Schaustellern in der Corona-Krise zu helfen und das wirtschaftliche Überleben zu sichern. Das teilt die CDU-Ratsfraktion in einer Pressemitteilung mit.


„Wir haben deswegen eine entsprechende Anfrage an die Verwaltung gestellt, ob solche Konzepte auch in Braunschweig umgesetzt werden können. In anderen Städten sind derartige Initiativen bereits zügig genehmigt worden. Das Wirtschaftsdezernat hat sich im bisherigen Verlauf der Krise als äußerst flexibel gezeigt und allen, die Hilfe benötigen, diese zukommen lassen. Deshalb gehe ich von schnellen und vor allem positiven Antworten aus“, sagt Oliver Schatta, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion.

Absage der Frühjahrsmesse kompensieren


Mit der Initiative „Kirmes to go“ auf dem Harz- und Heide-Gelände hat der Schaustellerverband bereits einen erfolgreichen Anfang gemacht. Nutznießer können dort jedoch zum Beispiel keine Betreiber von Fahrgeschäften sein. Deswegen kann sich die CDU-Ratsfraktion sehr gut eine Lösung wie in Dortmund vorstellen. Dort soll ein temporärer Freizeitpark eröffnet werden. Hintergrund dafür ist, dass Freizeitparks öffnen dürfen, weil die Besucherzahl über Eintrittskarten regulierbar und der Platz eingezäunt ist. „So lässt sich die Absage der Frühjahrsmesse kompensieren“, meint Schatta, der diesbezüglich bereits mit dem Braunschweiger Schaustellerverband in Kontakt steht.

„Wir unterstützen aber auch andere Möglichkeiten. In München wird beispielsweise anstatt der abgesagten ‚Wiesn‘ Schaustellern gestattet, auf öffentlichen Flächen in der Innenstadt ihre Geschäfte aufzubauen. Wir in Braunschweig haben ja bereits an unseren verkaufsoffenen Sonntagen damit ausgezeichnete Erfahrungen gemacht. Das wäre also durchaus auch eine geeignete Alternative“, erläutert Schatta. Eine solche Lösung könne als Nebeneffekt zugleich dem Einzelhandel in der Innenstadt wertvolle Impulse verleihen. Auch die Stadt Hamburg sei um ihre Schausteller besorgt und erhebe deswegen keine Gebühren bei der Genehmigung von Sondernutzungen auf kommunalen Flächen.

"Dramatik ist überdeutlich geworden"


„Wir bauen auf die Unterstützung der Verwaltung, so dass rechtliche und organisatorische Hürden schnell beiseite geräumt werden. Die Schausteller stehen in den Startlöchern und wollen loslegen. In Gesprächen mit dem Schaustellerverband ist die Dramatik ihrer Mitglieder überdeutlich geworden. Wir sollten nicht mehr lange mit der Umsetzung warten, wenn wir auch in Zukunft ein attraktives Angebot der Schausteller in Braunschweig haben wollen“, fordert der wirtschaftspolitische Sprecher der Braunschweiger CDU, Oliver Schatta.

Die Schausteller gehören zu jenen Wirtschaftszweigen, die mit am stärksten unter den Corona-Kontaktbeschränkungen leiden müssen. In Braunschweig fiel mit der vom 24. April bis zum 10. Mai geplanten Frühjahrsmesse bereits eine der drei wesentlichen Einnahmequellen neben Weihnachtsmarkt und Oktoberfest aus. Darüber hinaus sind bis zum 31. August alle öffentlichen Großveranstaltungen untersagt. Dadurch ist es bereits zu weiteren Absagen von Volksfesten gekommen, die im Sommer der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Schausteller sind. „Für viele von ihnen ist die Krise im höchsten Maße existenzbedrohend, weil sie mehr als ein halbes Jahr lang nicht ihre fest kalkulierten Einnahmen erzielen können. Um unverschuldete Insolvenzen zu vermeiden, sollten in dieser speziellen Situation andere Einnahmequellen unbürokratisch ermöglicht werden“, so Schatta.


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