Kopfüber im Gully – Dramatischer Rettungseinsatz endet tragisch

Zu einem dramatischen Einsatz kam es am späten Samstagabend im westlichen Ringgebiet. Ein Mann steckte kopfüber in einem Gullyschacht.

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Symbolfoto | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Braunschweig. Ein tragischer Vorfall ereignete sich am Samstagabend im westlichen Ringgebiet. Wie die Feuerwehr berichtet, geriet ein 29-Jähriger kopfüber in einen Entwässerungsschacht – die Rettungsmaßnahmen waren dramatisch, aber letztlich vergeblich.



Gegen 21:52 Uhr alarmierte die Polizei die Feuerwehrleitstelle, dass an der Haltestelle "Kälberwiese“ eine Person in einem Gullyschacht feststeckte. Sofort sei ein Großaufgebot der Feuerwehr angerückt. Neben dem Löschzug der Hauptfeuerwache wurden auch die Höhenrettungsgruppe sowie der Rettungsdienst mobilisiert. Die Spezialeinheit ist auf Rettungen aus großen Höhen und Tiefen spezialisiert.

Polizei zog Mann aus Gully


Bereits vor dem Eintreffen der Feuerwehr hatten zwei Polizeistreifen erste Maßnahmen ergriffen. Sie fanden einen jungen Mann, kopfüber in einem rund zwei Meter tiefen, teils mit Wasser gefüllten Gullyschacht. Nur seine Füße ragten noch knapp über die Oberfläche. In einem mutigen Kraftakt sei es den Einsatzkräften der Polizei gelungen, den Mann aus der engen Öffnung zu befreien.

Mann stirbt in Klinik


Die Feuerwehr übernahm die medizinische Versorgung der bewusstlosen Person. Der Mann hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitten. Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen konnte er nicht mehr gerettet werden – er verstarb in der Nacht im Krankenhaus.

Stadtentwässerung überprüft Schacht


Die Stadtentwässerung Braunschweig wurde eingeschaltet, um die Sicherheit des Schachts zu überprüfen und weitere Gefährdungen auszuschließen. Die Ursache, wie es zu dem Unglück kommen konnte, ist noch völlig unklar. Die Polizei ermittelt derzeit.

Der beteiligten Polizeibeamtin und den drei Polizeibeamten gebühre höchster Respekt. Die Rettungsmaßnahme sei außergewöhnlich anspruchsvoll gewesen und sei sehr besonnen und vorbildlich durch die Einsatzkräfte der Polizei durchgeführt worden. Umso mehr sei der Einsatzverlauf traurig und dramatisch zugleich, so der Einsatzleiter der Feuerwehr.

Polizei mit ersten Details


Wie Polizeisprecher Lars Dehnert am Sonntagnachmittag auf Nachfrage von regionalHeute.de berichtet, handele es sich bei dem Verunglückten um einen 29-Jährigen aus Gifhorn. Laut Dehnert habe ein Busfahrer den Mann in dem Gullyschacht entdeckt und die Polizei gerufen. Die Beamten hätten den 29-Jährigen unter großer Kraftanstrengung aus dem Schacht befreien können, die Wiederbelebung eingeleitet und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes fortgeführt. Vergebens - der 29-Jährige starb in der Nacht im Krankenhaus.

Wie es zu dem tragischen Unglück kommen konnte, werde derzeit ermittelt. Die Tatortgruppe der Polizei habe noch in der Nacht vor Ort die Ermittlungen aufgenommen. Zum jetzigen Zeitpunkt gehe man davon aus, dass es sich um ein selbstverschuldetes und sehr tragisches Unglück handelt, so Dehnert. So seien in dem mit Wasser gefüllten Schacht persönliche Dinge des Verstorbenen gefunden worden. Inwiefern das mit dem Umständen zusammenhängt, müsse nun geklärt werden. Auch die genaue Todesursache müsse durch eine Obduktion erst noch festgestellt werden.

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