Braunschweig. Die SPD hielt am Samstag in der Volkswagenhalle in Braunschweig ihren Landesparteitag ab. Auch Sigmar Gabriel trat ans Mikro und wurde im Anschluss aus den eigenen Reihen kritisiert. Der Hannoveraner Philipp Kreisz, Ortsvereinsvorsitzender im Bereich Mitte, sagte er höre immer wieder, dass die potentielle Wähler die SPD gut finden würden, nur ein Problem mit Gabriel hätten.
Er warf dem Parteivorsitzenden eine unstete Politik vor und stellte die Frage, warum die SPD nur noch auf 21 Prozent in den Umfragen käme. Das reizte Gabriel scheinbar sehr. In einer langen Erwiderung ging er auf die Vorwürfe ein. "Warum sorgst Du nicht dafür, dass die SPD einen anderen Bundesvorsitzenden bekommt, wenn Dir der derzeitige nicht passt? Meine Frau würde das sicher freuen" , "Warum antwortest Du nicht, dass wir den Mindestlohn geschaffen haben", "Wie kannst Du behaupten, ich hätte Waffenlieferungen nach Saudi-Arabien genehmigt?", schleuderte Gabriel dem Hannoveraner entgegen. Und er holte noch weiter aus, die SPD müsse endlich wieder auf die Leute hören. Der letzte Bundesparteitag habe eine Debatte geführt, da hätte man den Eindruck haben können, man sei bei Pro Asyl." Die Bürgermeister, die Probleme mit der Flüchtlingspolitik hätten wären aber nicht im Saal gewesen. Man dürfe vor diesen Problemen nicht die Augen verschließen und dürfe sich dann über manche Wahlergebnisse nicht wundern. Man müsse sich damit auseinandersetzen, anstatt die eigenen Leute in dummen Reden zu verleugnen. Die HAZ schreibt in einem Bericht, Gabriel habe später gesagt, dass er Kreisz nicht habe herunterputzen wollen. Schließlich sei er der Einzige gewesen, der den Mut gehabt habe etwas zu sagen. Er habe so reagiert, weil genau solche Ausführungen die Politikverdrossenheit in den eigenen Reihen antreiben würden.
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