Lebensgefahr durch Hochspannung: Keine Storchen-Nisthilfe im Wiesengrund

Der Storchenbeauftragte der Stadt Braunschweig rät davon ab. Im vergangenen Jahr sei bereits ein Storch mit einer Mittelspannungsleitung kollidiert und habe eingeschläfert werden müssen.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Rudolf Karliczek

Braunschweig. Der Bereich der Okeraue bei Watenbüttel weist einen vergleichsweise hohen Bestand des Weißstorches auf. Die Art sei folglich auch durch die Nähe zu den Rieselfeldern, sowohl in als auch außerhalb der Brutzeit in der Okeraue regelmäßig anzutreffen, so die Stadt Braunschweig. Die Errichtung einer Nisthilfe in der Verlängerung der Straße Zum Wiesengrund wird von der Verwaltung dagegen nach Rücksprache dem Storchenbeauftragten der Stadt nicht empfohlen. Das geht aus der Antwort der Verwaltung auf eine SPD-Anfrage im Stadtbezirksrat Lehndorf-Watenbüttel hervor.


Im Bereich der Okeraue Watenbüttel seien aktuell vier in der Regel besetzte Storchenhorste (zwei Nisthilfen, zwei Selbstbauten) bekannt. Zwei weitere Nisthilfen, südlich von Veltenhof und östlich der Rieselfelder, seien in den letzten Brutperioden nicht besetzt gewesen, so die Verwaltung. Die Errichtung weiterer Nisthilfen für den Weißstorch werde grund­sätzlich im Vorfeld mit dem Storchenbeauftragten der Stadt Braunschweig abgestimmt. Im Fall der Verlängerung der Straße Zum Wiesengrund habe dieser abgeraten. Der Bereich liege nach fachlicher Einschätzung zu nah an den in der Umgebung verlaufenden Hoch- und Höchst­spannungsleitungen. Dadurch werde das vom Nahrungsangebot her durchaus geeignete Feuchtgrünland leider als Brutgebiet entwertet. Gerade für unerfahrene Jungstörche bestehe erhebliche Kollisionsgefahr mit den Leitungsdrähten beziehungsweise dem über die Mastspitzen ge­führten Erdseil.

Storch musste eingeschläfert werden


Erst im Jahr 2020 sei ein Storch in der Okeraue mit einer Mittelspannungsleitung kollidiert und habe trotz sofortiger Versorgung und Behandlung in der Tierärztlichen Hochschule Hannover eingeschläfert werden müssen. Es handele sich somit um ein bekanntes Problem, welches durch die falsche Verortung von Nisthilfen nicht verstärkt werden sollte. Daher halte die Verwaltung eine Nisthilfe im vorgeschlagenen Bereich aufgrund des aufgeführten Kollisionsrisikos nicht für sinnvoll.


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